Frage: Nächtliches Stillen

Liebes Stillteam! Ich habe zwar schon oft eure Antworten auf ähnliche Fragen gelesen, aber trotzdem bin ich einfach verunsichert. Mein Sohn ist jetzt fast 14 Monate alt und schläft nachts nur 1-2 Stunden am Stück, in sehr sehr seltenen Fällen mal 3. Das ist auch seit Geburt so. Ich frage mich nun schon ob das mittlerweile eine Gewöhnung ist oder ob wirklich die Zeit kommt, zu der sich von alleine längere Schlafzeiten einstellen (damit meine ich aber nicht erst mit 4 Jahren &532;). Ich weiß von einigen Müttern, dass sie auch so Phasen hatten, aber bei uns ist es ja keine Phase sondern schon immer so. Leider kenne ich auch keine Mutter die so lange gestillt hat und ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Auch bei der Stillgruppe waren nur frisch gebackene Mütter und von der Stillberaterin fühlte ich mich nicht wirklich ernst genommen. Zur Zeit wird er nachts auch oft mehrmals kurz hintereinander wach und findet schlecht wieder in den Schlaf. Er bekommt allerdings zur Zeit auch die beiden Eckzähne und einen Backenzahn. Ich schieb das daher auch darauf, wobei ich mich schon wundere warum das immer nur so zwischen 2 und 5 passiert und er den Rest der Nacht seine normalen 1-2 Stunden schläft. Zur Zeit muss ich auch noch nicht arbeiten und will die Situation nicht künstlich verändern, zumal das stillen ja auch schmerzlindernd ist soweit ich weiß. Nur hab ich so gar keine Hoffnung, dass er von alleine länger schläft und befasse mich deshalb schon mit dem Thema "nächtliches Abstillen". Hoffe ihr könnt mir mit eurer Erfahrung doch was sagen, was vielleicht wieder neue Hoffnung macht. Schonmal vielen Dank!

von bine1084 am 30.09.2016, 13:58



Antwort auf: Nächtliches Stillen

Liebe bine1084, auch wir Erwachsenen wachen oft zur gleichen Zeit in der Nacht auf und es ist normal, dass dein Kind noch unruhigere Zeiten hat ;-). Und JA, dein Kind WIRD irgendwann besser schlafen, allerdings wird das noch eine ganze Weile dauern….. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Hast du schon den Kinn-Trick beim Abdocken mal ausprobiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Und dann würde ich, wäre ich an deiner Stelle, probieren ob es hilft, wenn du eine gefaltete Decke auf seine Beine legst. Etwas, das ihm das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist, der ihn berührt… Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.09.2016



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