Frage: Nächtliches Stillen

Hallo Frau Welter,  Meine Tochter ist jetzt 7,5 Monate alt. Ab dem 5. Monat haben wir mit Brei angefangen, mittlerweile sind 3 Mahlzeiten (mittags, nachmittags und abends ) ersetzt. Sie geht zwischen 18.30 und 19.00 ins Bett und will dann oft das erste mal gehen 20 Uhr gestillt werden. Ab dann kommt sie alle 2 bis 3 Stunden. Ich kann zwischen den Stillzeiten nachts nur sehr schlecht wieder einschlafen (so wie jetzt) sodass ich tagsüber total müde bin. Gibt es irgendetwas um die Stillabstände nachts zu vergrößern? Ich merke langsam,dass mir die langen wachzeiten nachts so langsam an die Substanz gehen. Die Kinder von meinen Bekannten im gleichen Alter schlafen alle schon durch. Zum Thema Schlaf habe ich auch noch eine Frage.  Bettgehzeit zwischen 18.30 und 19.00, dann wacht sie morgens gegen 8 Uhr auf (natürlich mit den ganzen stillpausen in der Nacht). Dann schläft sie gegen 10.30 nochmal (30-60min) und dann geht's gegen 14 Uhr nochmal ins Bett (30 bis 60min) sie schafft es nicht länger als 2,5 Stunden am Stück wach zu sein, dann ist sie wieder hundemüde. Ist das für ihr Alter okay?    Vielen Dank und liebe Grüße 

von Mama0408 am 19.03.2024, 04:54



Antwort auf: Nächtliches Stillen

Liebe Mama0408, das Schlafverhalten von Kindern ist individuell sehr unterschiedlich und so gibt es zwar statistische Angaben zur Schlafdauer, doch sind diese keineswegs für jedes Kind verbindlich. Statistisch gesehen schlafen Babys während des 1. und 2. Monats 16 bis 19 Stunden, während des 3. und 4. Monats 15 bis 18 Stunden, während des 5. und 6. Monats 14 bis 16 Stunden, während des 7. und 8. Monats 13 bis 15 Stunden und während des 9. bis 12. Monats 12 bis 14 Stunden pro Tag (selbstverständlich nicht an einem Stück). Aber wie gesagt, das sind nur Durchschnittswerte. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
 In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist und die beruhigende Milch. Sicherlich könntest du versuchen, die Stillzeiten hinauszuschieben, allerdings wird dein Baby ja auch nicht schlafen.   Wichtig ist, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.

 Ehe du aber jetzt zusammenklappst, weil du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die dich entlastet. 
 Suche für dich eine Möglichkeit zum Entspannen und Abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen.

 • Nimm ALLE Hilfe an, die du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während du in die Saunagehst oder sonst etwas für dich tust ...


 • Vielleicht findest du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.

 • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.

 • Achte darauf, dass du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. 


   Vielleicht würde es dir helfen, wenn du das Babybett neben deines stellen würdest, dann musst du in der Nacht nicht extra aufstehen. Vielleicht möchtest du ein Buch zum Thema lesen? Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Auch das Buch von William Sears, "Schlafen und Wachen", das es z.B. über La LecheLiga Deutschland zu kaufen gibt, kann hilfreich sein. Allein das Wissen kann eine Mutter schon beruhigen, und ihr den Stress nehmen, sie hätte ihrem Kind etwas Verkehrtes antrainiert.   Herzlichen Gruß Biggi

von Biggi Welter am 19.03.2024



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