Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
mein Kleiner wird im kommenden Monat 3 Jahre alt. Wir stillen noch, etwa 6 mal am Tag, wobei davon viel nur nuckeln ist. Ansonsten isst er am Tisch.
Meine Schmerztherapeutin hat nun das Fentanyl-Pflaster wegen der teils unerträglichen Schmerzen vorgeschlagen, aber gleichzeitig, sollte ich mich enzscheiden, ein Abstillen gefordert.
Das Stillen ist sicher nicht mehr notwendig, aber für uns beide wichtig.
Welchen Rat können Sie uns geben?
Danke an dieser Stelle.
Mit freundlichen Grüssen,
Stefanie
von
SogerneMama
am 19.05.2017, 13:34
Antwort auf:
Stillen und Opiatpflaster
Zur Anwendung von Fentanyl-Pflaster in der Stillzeit liegen bislang nur wenige Daten vor. Eine Kasuistik berichtet von einer Mutter, die zwei Wochen nach der Geburt ein Fentanyl-Pflaster mit einer Freisetzung von 100 µg pro Stunde benutzte. In Proben der Muttermilch fand sich Fentanyl in Konzentrationen von 6.4 µg/l bzw. Norfentanyl 6.2 µg/l. Im Serum des Säuglings konnte kein Wirkstoff nachgewiesen werden.
Angesichts der geringen Erfahrungen mit Fentanyl-Pflaster in der Stillzeit sollte die Anwendung sehr zurückhaltend erfolgen, um potentiellen Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Trinkstörungen oder Atemstillstand vorzubeugen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 24.05.2017