Sehr geehrter Dr. Paulus,
aufgrund einer Venenerkrankung nehme ich seit Anfang Juli Rutinion. Jetzt bin ich ungeplant schwanger geworden und mache mir große Sorgen, dass ich durch die Einnahme dieses Medikamentes die Frucht geschädigt haben könnte. Habe die Einnahme in der vierten SSW vier Tage vor der zu erwartenden Regel gestoppt. Gilt hier das Alles-oder-nichts-Prinzip oder gibt es Erfahrungen bzgl. dieses Medikamentes?
Vielen Dank und viele Grüße!!
von
laklara
am 25.07.2014, 15:04
Antwort auf:
Einnahme von Rutinion
Mit der Anwendung von Rutosid (z. B. Rutinion) in den ersten Monaten der Schwangerschaft liegen nur unzureichende Erfahrungen vor. Für das zweite und dritte Schwangerschaftstrimester haben verschiedene Untersuchungen mit mehr als 1400 Schwangeren keine Hinweise auf eine Schädigung des Feten ergeben.
Sofern die Anwendung einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgte, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht.
Da Sie die Anwendung sehr früh beendet haben, sehe ich keine Gefahr für die Entwicklung der Schwangerschaft.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 29.07.2014