Frage: Thromboseprophylaxe nach Kaiserschnitt

Sehr geehrter Hr. Dr. Hellmeyer, während meiner zweiten Schwangerschaft wurden bei mir Krampfadern (keinen besonders ausgeprägten) festgestellt und ich trage seit etwa 6-8 Wochen Strümpfe der Kompressionsklasse II. Ein erhöhtes Risiko (außer dem in der Schwangerschaft bei allen Frauen erhöhten Thromboserisiko) wurde mit einem Bluttest ausgeschlossen. Wegen einer besonders schmerzhaften Krampfader am rechten Knie wurde einmal ein Schnelltest und einmal eine Venensonographie gemacht, beides ohne Befund. Auch in meiner Familie sind keine Thrombosefälle bekannt, lediglich meine Großmutter hatte im Alter von etwa 70 Jahren eine Venenentzündung. In einer guten Woche bekomme ich aus medizinischen Gründen eine Re-Sectio. Nun meine Fragen: Meine Allgemeinärztin sowie meine Gynäkologin haben mir empfohlen, "meine" Kompressionsstrümpfe (Kompressionsklasse II) ins Krankenhaus mitzunehmen und diese statt der üblichen Anti-Thrombosestrümpfe zu tragen, bzw. mir gleich nach der OP anziehen zu lassen und diese etwa noch 8 - 12 Wochen nach der Entbindung zu tragen. Würden Sie diese Empfehlung teilen oder denken Sie, die "normalen" Strümpfe vom Krankenhaus (Kompressionsklasse I) reichen aus? Weitere Bedenken habe ich wegen dem Anziehen der Strümpfe zu Hause. Das ist jetzt schon mit einiger Anstrengung verbunden - besteht keine Gefahr, dass die Kaiserschnittnarbe darunter leidet oder wieder aufgeht, wenn ich mir die Strümpfe selbst anziehe? Wann (wie viele Stunden nach dem Kaiserschnitt) empfehlen Sie eine Mobilisierung, um das Thromboserisiko so gering wie möglich zu halten? Ich habe von einem Fall gehört, bei dem eine Mutter zwei bis drei Stunden nach Sectio bewußtlos aufgefunden wurde, sie hatte eine Lungenembolie, an der sie schließlich gestorben ist. Offenbar hat sie / man die Anzeichen der Thrombose nicht erkannt, weil die Spinalanästhesie sowie Schmerzmittel noch wirkten. Daher bin ich ein wenig beunruhigt. Ich weiß allerdings, dass das sehr selten vorkommt... Soll ich beim OP-Vorgespräch darum bitten, dass man mich dahingehend besonders beobachtet? Eine Verfärbung des Beins würde man ja wegen der Strümpfe auch nicht erkennen und Schmerzen hätte ich vermutlich auch keine aufgrund der noch anhaltenden Wirkung der Anästhesie und eventueller Schmerzmittel. Vielen Dank! September-1979

von September-1979 am 28.07.2015, 11:02



Antwort auf: Thromboseprophylaxe nach Kaiserschnitt

Hallo September-1979, in unserer Klinik trägt niemand mehr Thrombosestrümpfe, gerade die klinikinternen Strümpfe können durch falsches Sitzen eher das Risiko für einen Blutstau mit anschließender Thrombenbildung erhöhen. Nach dem Kaiserschnitt werden Sie spätestens am nächsten Tag mobilisiert und Sie bekommen Heparinspritzen. Eine Thromboseneigung wurde bei Ihnen ausgeschlossen, daher muss man nicht anders handeln. LG

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 28.07.2015



Antwort auf: Thromboseprophylaxe nach Kaiserschnitt

Vielen Dank für Ihre Antwort. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich nochmals nachhake... Die Klinik, in der ich entbinden werde, arbeitet noch mit Anti-Thrombosestrümpfen in Kombination mit Heparinspritzen nach KS. Was würden Sie mir raten, soll ich 1. die Strümpfe ablehnen oder 2. meine eigenen Strümpfe, die ich im Sanitätshaus bekommen habe (keine Maßanfertigung, Kompressionsklasse 2) mitnehmen und bitten, mir diese anzuziehen oder 3. einfach die die üblichen Strümpfe, die ich dort bekomme (Kompressionsklasse 1), anziehen? Herzlichen Dank und viele Grüße, September-1979

von September-1979 am 28.07.2015, 21:11



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