Soor in der Brust/Baby nimmt die Flasche nicht

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Soor in der Brust/Baby nimmt die Flasche nicht

Liebe Stillberaterin, Ich habe im Moment ein riesiges Problem. Ich habe seit einigen Wochen/Monaten in den Milchgängen Soor was das Stillen ziemlich schmerzhaft macht.Ich hatte auch schon eine offene Wunde an der Brustwarze.Diese ist mittlerweile verheilt. Beim Frauenarzt war ich deswegen schon mehrfach aber der sagt daß man da nix machen kann und rät mir abzustillen .... Damit will ich mich aber nicht abfinden.Habe schon selbst Therapiemaßnahmen begonnen:ich creme die Brustwarzen mit Biofanalcreme,wasche nach dem Stillen die Brust ab und wechsle die Stilleinlage.Außerdem nehme ich 3x tgl 5 Globuli Borax D6 und verzichte so gut es geht auf Zucker und helles Mehl ....Meine Tochter (5 Monate alt) habe ich auch schon mit Infectosoor behandelt, wobei sie aber nie irgendwelche Symptome hatte....Aber so langsam erschöpft meine Kraft.Ständig diese Schmerzen. ...so kann es nicht weiter gehen! Leider habe ich jetzt noch das Problem daß meine Tochter die Flasche ablehnt.Wir haben schon sämtliche Sauger die es gibt probiert. Keine Chance! Es wird gebrüllt und mit den Händchen gefuchtelt.Mittlerweile fängt sie schon an zu weinen wenn sie nur die Flasche sieht.Sie nimmt die Flasche auch nicht von meinem Mann oder der Oma....es ist einfach eine Katastrophe! Mit Beikost haben wir diese Woche begonnen aber das dauert ja bis sie davon satt wird bzw sich umgestellt hat.. Ich hoffe sie haben einen Rat für mich....Gibt es noch irgendwelche Möglichkeiten den Soor in den Milchgängen zu behandeln? Wenn nicht,wie kann ich meine Tochter an die Flasche gewöhnen?Ich bin fast den ganzen Tag mit den Kindern allein.Mein Mann kommt erst abends nach Hause. D.h.ich muss es ihr dann beibringen. ... Ich hoffe auf ihre Antwort! Viele Grüße Katja S.

von katjas78 am 23.04.2015, 22:32



Antwort auf: Soor in der Brust/Baby nimmt die Flasche nicht

Liebe katjas78, Du musst ganz sicher nicht abstillen!! Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Baby, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.04.2015



Antwort auf: Soor in der Brust/Baby nimmt die Flasche nicht

Hallo, ich war ebenfalls eine Soor-im-Milchgang Geplagte. Es war mein 2. Kind und daher war es schnell klar, dass die Schmerzen nicht z.B. durch falsches Anlegen entstanden sind. Ich hatte während der Schwangerschaft viel Antibiotika nehmen müssen und eine Candida Infektion im Anschluss bekommen. Mir haben Tabletten geholfen, die ich nach Rücksprache mit der Stillambulanz und Embryotox genommen habe. Zudem wurde das Baby mitbehandelt, obwohl es keine Symptome hatte; nach 3 Wochen war der Pilz weg. Mein Frauenarzt war leider keine Unterstützung, er sagte, so etwas würde es nicht geben und riet anzustillen (mein Baby war 12 Tage alt!!!) Zudem hatte ich mein erstes 14 Monate gestillt, und das sehr gerne. Nun ist mein Baby 7 Monate und wir stillen immer noch. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 25.04.2015, 22:08



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