Hallo,
Meine Tochter ist nun 5 Monate alt und schläft seit einiger Zeit ziemlich schlecht. Bis sie ca. 3,5 Monate alt war hatte sie immer mindestens eine längere Schlafphase, die teilweise schon 6 Stunden lang war. Da sich ja mit ca. 3 Monaten auch die Wahrnehmung der Kleinen erheblich ändert ist es ja nicht ungewöhnlich, wenn auch der Schlaf unterbrochener wird, auch wenn sie vorher schon durchgeschlafen haben. Nun sind wir leider teilweise schon bei stündlichem Aufwachen angelangt, was mich langsam sehr schlaucht.
Da mein 'großer' Sohn auch mit ca. 4 Monaten vom Durchschläfer zum 1-2-Stunden-Schläfer geworden ist und ich nach ca. 6 Monaten total am Ende war, habe ich große Sorge, dass sich dies mit meiner Tochter nun wiederholt.
Ich stille voll. Tagsüber isst sie ca. alle 3 Stunden. Ich versuche nun sie, nicht wie meinen Sohn bei jedem Aufwachen, zu stillen, sondern wenn möglich den 3-Stunden-Rhythmus auch Nachts beizubehalten, um sie nicht an das Dauerstillen zu gewöhnen. Das klappt wegen Übermüdung aber nicht immer.
Denken Sie, dass das Schlafverhalten überhaupt durch die Stillfrequenz beeinflusst wird? Sie will auch nicht immer trinken wenn sie wach wird bzw. trinkt nur wenig. Meist trinkt sie auch nur eine Seite, was ihr aber tagsüber durchaus reicht. Ab und zu haben wir auch eine gute Nacht mit 3 bis manchmal sogar 6 Stunden Schlaf am Stück. Aber leider ist das gerade sehr selten.
Kannn ich durch anderes Stillverhalten den Schlaf meiner Tochter vielleicht positiv beeinflussen? Oder heißt es einfach abwarten und durchhalten....?
Vielen Dank und liebe Grüße!
von
gwennerle
am 03.04.2014, 13:59
Antwort auf:
Schlechter Schlaf und Stillen
Liebe gwennerle,
als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.04.2014
Antwort auf:
Schlechter Schlaf und Stillen
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Denken Sie also nicht, dass die Häufigkeit des Stillens den Schlaf eines Babys beeinflussen kann? Ich möchte Ihr ja auch nichts verweigern, was sie braucht....
Liebe Grüße!
von
gwennerle
am 03.04.2014, 15:05
Antwort auf:
Schlechter Schlaf und Stillen
Liebe gwennerle,
nein, Ihr Baby wacht auf, ob Sie stillen oder nicht ;-).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.04.2014