Guten Morgen liebe Biggi,
Meine Tochter wird bald 10 Monate alt und ich stille sie die meiste Zeit noch, da sie noch sehr wenig Brei isst. Das ist für mich auch kein Problem, dass sie für alles längere Zeit benötigt.
Jedoch wird sie in der Nacht meistens nach 2h munter, trinkt bisschen was und schläft. Das ist für mich schon eine gute Nacht. Dann gibt es Nächte wo sie gefühlt jede halbe Stunde munter wird.
Ich habe schon ein paar Mal gehört, dass die Kinder erst nach dem Abstillen besser geschlafen haben. Jetzt wollte ich fragen ob da was dran ist und ob es auch ein Thema ist, dass sie bei uns im Zimmer schläft. So dass sie merkt, dass die Milch in der Nähe ist.
Lg Daniela
von
DaniP.
am 30.04.2024, 07:51
Antwort auf:
Schlaf bei stillendem Kind
Liebe Daniela,
leider wird das immer wieder erzählt und einige Mütter sind herb enttäuscht, wenn es dann nicht klappt nach dem Abstillen.
Ich würde dir so gerne sagen, dass das Abstillen helfen wird, leider ist dem nicht so. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Selbst eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Du musst Dir also bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird.
Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Wichtig ist, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.
Du kannst natürlich trotzdem versuchen, die Situation etwas zu verändern. Hast du es mal mit dem "Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-)
Probiere es mal aus! Und kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Ich möchte dir das Buch wärmstens empfehlen.Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet, haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Herzlichen Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.04.2024