Frage: Abstillen nach Amalgam-Entfernung

Hallo, ich mußte mir vor 3 Tagen eine Amalgamplombe entfernen lassen, da der Zahn darunter sehr stark schmerzte und defekt wurde während der Schwangerschaft. Mein Sohn ist 3,5 Monate alt und ich habe bisher gestillt und zusätzlich pre-Nahrung gefüttert, was problemlos ging (er wurde allein von der Muttermilch nicht satt). Soll ich abstillen? Bin sehr stark verunsichert, ob das Quecksilber in die Muttermilch in schädigender Menge übergeht. Denn bereits während der Schwangerschaft und Stillzeit gehen ja geringe Menge aus vorhandenen Amalgamfüllungen in die Milch über. Bin schon ziemlich verzweifelt und ernähre meine SOhn im MOment mit Pre-Nahrung und schütte die abgepumpte Muttermilch weg. Vielen Dank und viele Grüße!

Mitglied inaktiv - 17.12.2004, 21:34



Antwort auf: Abstillen nach Amalgam-Entfernung

Liebe Bettina, das ist ganz sicher KEIN Grund zum Abstillen! Aauch das Ausbohren einer Amalgamfüllung oder auch die Behandlung erfordert KEINE Stillpause und auch kein Abpumpen und Verwerfen von Milch. Ich zitiere dir zu diesem Thema aus „Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schäfer und Bunjes , 5. Auflage 1998, S. 427/428t: „Erfahrungen. Quecksilber wird sowohl oral aufgenommen (vorwiegend organisches Methylquecksilber, z.B. aus belasteten Meerestieren) als auch per Inhalation (elementares Quecksilber, z.B. auch aus Zahnplomben). Der Quecksilbergehalt in der Muttermilch erreicht unter normalen Ernährungsbedingungen keine toxischen Werte. .. Elementares Quecksilber in Zahnamalgam wird per inhalationem aus (insbesondere frischen) Plomben aufgenommen, führt aber nicht zur Vergiftung des Säuglings, wie oft fälschlich behauptet wird. Daher ist auch keine Entgiftungsbehandlung indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte . Empfehlung. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu „Ausreißern“ im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind entsprechende Zahnbehandlungen nur bei Beschwerden durchzuführen und kosmetische Eingriffe auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf quecksilberhaltiges Amalgam verzichtet werden. Dies darf aber nicht zu einem Konflikt hochgespielt werden, der zu Lasten der Mutter Kind Beziehung geht.“ Es wird also nur vom Legen/Entfernen von Amalgamfüllungen in dieser Zeit abgeraten, wenn diese Behandlung nicht unbedingt erforderlich ist. Bereits vorhandene Amalgamfüllungen sollten in der Stillzeit ruhen, ist deren Entfernung dringend notwendig, sollte der Zahnarzt dies in jedem Fall unter Anlegen eines Spanngummis (Cofferdam) durchführen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 17.12.2004



Antwort auf: Abstillen nach Amalgam-Entfernung

Hallo! Vielen Dank für die rasche Beantwortung der Frage !!! Die letzten Tage habe ich meinen Sohn morgens voll gestillt, und tagsüber die Milch leider weggeschüttet... Sehr viel Milch kommt zwar gar nicht mehr, aber ich werde die Muttermilch, die nun noch kommt, meinem Sohn zukommen lassen. Nochmals herzlichen Dank und viele Grüße!

Mitglied inaktiv - 19.12.2004, 19:05



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