Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
ich bedanke mich nochmals für die schnelle und hilfreiche Antwort. Meine Ärztin will mich nicht zu einer Gerinnungsspezialist überweisen und will nun jetzt in der 21. SSWoche mit mir nochmals abstimmen ob ich Clexane 40 weiter spritzen soll oder nicht. Sie hat gemeint allein in der schwangerschaft das Thrombiserisiko 20 fach größer ist und ich habe ja zusätzlich noch pai 1 mutation homozygot und mthfr heterozygot. Daher ist es sinnvoll weiter zu spritzen aber auf der anderen seite hat sie gemeint, dass wenn ich mich regelmäßig bewege und viel trinke ist es wiederum nicht erforderlich. Nun habe ich am Montag den Termin und da sollen wir entscheiden ob clexane ja oder nein. Ich bin völlig irritiert und weiss echt nicht mehr weiter. Auf der einen seite hatte ich bisher nie Thrombose oder Fehlgeburt und beim ersten ivf versuch hat es auch geklappt aber ich bin auch nicht so beweglich wie früher. Zwar bin ich nicht ständig am liegen aber bin leider nicht mehr so schnell wie früher. Daher weiss ich nicht ob meine Bewegung ausreicht. Ist Clexane überhaupt schädlich für mich oder für mein baby wenns egtlch nicht nötig ist und ist die Blutungsrisiko dadurch erhöht v.a in der geburt.
Danke nochmals
Mit freundlichen Grüßen
von
SBASS
am 04.11.2016, 11:31
Antwort auf:
Clexane 40 bei pai 1 mutation homozygot
Schwangere haben im Vergleich zu Nicht-Schwangeren gleichen Alters ein fünffaches Risiko für die Entwicklung einer tiefen Venenthrombose (Duplaga et al 2001). Eine antithrombotische Medikation wird in der Schwangerschaft zur Prophylaxe bzw. Therapie venöser Thromboembolien speziell bei nachgewiesenen Defekten des Gerinnungssystems (z. B. Faktor V Leiden – Mutation) oder sonstigen Zusatzrisiken (z. B. Lungenembolie und tiefe Beinvenenthrombose in der Vorgeschichte) angeraten. Mehrere Übersichtsarbeiten gehen inzwischen von einer sicheren und effektiven Behandlung mit niedermolekurem Heparin (z. B. Enoxaparin) in der Schwangerschaft aus.
Bei Enoxaparin (Clexane) handelt es sich um ein niedermolekulares Heparin mit einem Molekulargewicht von ca. 4.500. Ein Übertritt über die Plazenta auf den Feten ist nicht zu erwarten. Eine Anwendung von Clexane ist in üblichen Dosen auch in der Schwangerschaft möglich. Eine kindliche Schädigung durch das Präparat ist nicht zu befürchten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 07.11.2016
Antwort auf:
Clexane 40 bei pai 1 mutation homozygot
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
Oder soll ich einfach d. Dosis von clexane auf 20 mg reduzieren lassen bis zum ende der ss. Da ich bisher keine thrombose oder fehlgeburt hatte. Aber hab trotzdem angst wegen der pai 1 mutation. Und welche gemüse und obst hat ebenfalls eine blutgerinnende funktion, sodass ich darauf verzichten soll während ich clexane spritze.
Danke nochmals
Mit freundlichen grüßen
von
SBASS
am 05.11.2016, 08:45