Guten Morgen zusammen,
unser Sohn ist jetzt 12 Monate alt und wir haben ihn seit einigen Monaten schrittweise an Kuhmilch gewöhnt (ich glaube, das macht man hier in der Schweiz früher als in Deutschland). Die Milch hat er im Abendbrei bekommen, morgens und um 9 Uhr bekommt er Hipp Combiotik 1. Mit dem Obstbrei am nachmittag gab es meistens noch so 100g Joghurt.
Sein Tagesplan sieht also in etwa so aus:
0600: 230ml Flasche
0900: 230ml Flasche (da trinkt er aber meist nicht alles). In der Kita bekommt er meist noch etwas Brot (da lutscht er mehr drauf rum als dass er isst), wenn er nicht in der Kita ist, bekommt er ein Birchermüsli oder sowas
1130: Gemüsebrei, Brot
1530: Obstbrei, mit Joghurt
1830: Milchbrei (ca 300g)
Bei der Jahresuntersuchung meinte die Kinderärztin, wir sollten die Combiotik ausschleichen und er könne bis zu 500ml Kuhmilch/Tag bekommen, plus Joghurt.
Das bedeutet ja, dass er bei derzeitigem Plan zu viel Milch bekommt. Wo schlagt ihr vor, dass wir was ändern?
Und: wie machen wir das - 1:1 einfach so Hipp mit Kuhmilch ersetzen? Oder langsam, Flasche für Flasche?
Wie viel Kuhmilch verträgt so ein kleiner Magen?
Und sind in der Kuhmilch genau so viele Nährstoffe drin wie in der Combiotik?
Vielen Dank und Grüsse aus der Schweiz!
von
ribiseli
am 18.05.2015, 09:03
Antwort auf:
Wieviel Kuhmilch?
Liebe „ribiseli“,
nach dem 1. Geburtstag kann statt einer Säuglingsmilchnahrung auch Kuhmilch als Trinkmilch aus der Tasse oder Trinkbecher gereicht werden.
Als Zutat eines speziellen Babyproduktes (Gemüse, Menü, Joghurt-, Quarkzubereitungen, Milchbrei etc.) ist Kuhmilch auch früher geeignet.
Wenn Sie möchten können Sie von heute auf morgen die Milchen 1:1 austauschen. Ihr Sohn kennt ja Kuhmilch schon.
Noch stellt die Milch z.B. in der Früh für Ihren Kleinen aber noch eine komplette Mahlzeit da. Ich würde erst, wenn die Milch irgendwann nur noch Teil einer Mahlzeit ist (Milch aus der Tasse zum Brot, Milch im Müesli) keine 1er Milch mehr geben, sondern eine Kindermilch oder Kuhmilch, beide sind dünnflüssig und nicht so sättigend wie die 1er Milch.
Der Vorteil gegenüber einer Kuhmilch ist, dass eine Säuglingsmilch oder eine Kindermilch speziell auf die Ernährungsbedürfnisse von Babys und Kleinkindern abgestimmt ist. Der Eiweißgehalt ist kindgerecht reduziert, zusätzlich enthalten sie wichtige Vitamine und Mineralstoffe für die Wachstumsphase.
Zur Milchmenge:
Bis zum 1. Geburtstag werden etwa 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei, Babyjoghurt, Müesli mit Milch, Frischkäse auf dem Brot) sein. Die benötigte Milchmenge geht nach dem 1. Geburtstag noch weiter zurück, nun reichen etwa 300 ml Milch und „Milchhaltiges“ aus!
Jetzt für einen Übergangszeitraum kann die Milch schon noch mehr sein. Ihr Kleiner ist ja gerade erst 1 Jahr alt geworden, aber es sollte nach und nach in diese Richtung gehen, sonst ist die Ernährung zu „milchlastig“.
Derzeit erhält Ihr Sohn etwa 800 ml/g Milch und „Milchhaltiges“, das ist zu viel.
Trinkt Ihr Sohn morgens eine große Milch (200ml), reicht am Nachmittag ein kleiner Joghurt und am Abend vielleicht eine kleine Milch (100ml) oder ein weiterer Joghurt zum Brot oder etwas Käse auf dem Brot.
Würde Ihr Sohn morgens nur eine kleine Milch (100ml) am Morgen trinken, ist noch Spielraum für eine Portion Milchbrei (200g) am Abend und einen kleiner Joghurt am Nachmittag.
Schauen Sie nicht zu streng auf die Zahlen - es ist ein Richtwert / eine Empfehlung. Aber es ist eine gute Orientierung.
Als erstes würde ich die 9Uhr Milch durch etwas „milchfreies“ ersetzen, zum Überbrücken bis zum Mittagessen ist etwas Fruchtiges und was zum Knabbern ideal, dass kann ein zweiter Obstbrei, Frucht & Getreide, ein paar weiche Obstschnitze, Brot, Reiswaffel, Babykeks, Hirsekringel oder Babyzwieback sein. Gehen Sie hier nach den Vorlieben und auch Kaufähigkeit Ihres Sohnes.
Vielleicht mag Ihr Söhnchen auch zum Abendbrot noch etwas Brot oder gedünstetes Gemüse essen, sodass Sie auch die Milchbreimenge am Abend etwas reduzieren lässt. Ist das nicht möglich würde ich vorerst auf den Joghurt am Nachmittag verzichten.
Ich hoffe, ich habe alle Ihre Fragen beantwortet, wenn nicht, melden Sie sich einfach noch einmal bei uns.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 18.05.2015