Hallo.
Meine Tochter ist fast ein Jahr alt und war von Anfang an ein hungriges Kind. Seit fast einem Vierteljahr versuche ich ihr die nächtliche Flasche abzugewöhnen. Alle gängigen Tipps (Flasche verdünnen etc.) haben nur den Effekt das sie einfach öfter nachts eine Flasche möchte. Tagsüber isst sie reichlich und bekommt zum Einschlafen eine (manchmal auch 1 1/2) Flasche Milumil 3.
Haben Sie vielleicht noch einen Rat für mich?
Vielen Dank.
von
Tele1415
am 29.08.2016, 23:32
Antwort auf:
Wie nächtliche Flasche abgewöhnen?
Liebe „Tele1415“,
in dem Alter kann Ihr Mädchen sich tagsüber bei den Mahlzeiten gut satt essen. Das tut sie laut Ihrem Beitrag ja auch. Isst sie und trinkt sie am Tage genug, ist es nachts wohl eher die liebe Gewohnheit, warum Ihre Kleine etwas einfordert.
Ihre Tochter kann in diesem Alter aber nun lernen ohne Milch in der Nacht auszukommen. Unterstützen Sie sie dabei!
Probieren Sie es wieder. Lassen Sie das Fläschchen ausschleichen (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen.
Ihr Mädchen hat sich nun bereits sehr lange Zeit mit der nächtlichen Milchflasche anfreunden können und sie hat bestimmt erfahren, dass es ihr immer wieder gelingt die Mama von einer weiteren Milchflasche zu überzeugen, versucht diese die Flasche abzusetzen.
Jetzt müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihre Tochter weiß wie sie Sie rumkriegen kann. Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Kleine anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie es ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern.
Helfen Sie Ihrer Kleinen vielmehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich mal erholsam durchschlafen können, der Bauch nicht auch nachts noch Verdauungsarbeit leisten muss und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen. Das sind schöne Ziele!
Achten Sie letztlich darauf, dass Ihr Schatz sich bei den Mahlzeiten am Tage ausreichend und ausgewogen satt isst und auch genügend Getränke wie Wasser oder Tee zu sich nimmt. Denken Sie an ausreichend Getränke. Oft ist es nachts der Durst, der die Kleinen weckt und sie aus Gewohnheit eine Milch einfordern lässt.
Gehen Sie konsequent diesen Schritt. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!
Beste Grüße
Doris Plath
PS: Im zweiten Lebensjahr geht die Empfehlung bei der Milch auch etwas runter. Dann reichen etwa 300 ml Milch pro Tag, am besten auf 2-3 Portionen aufgeteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
von
Doris Plath
am 30.08.2016