Liebe Expertin,
Seit über 2 Monaten versuchen wir unserem kleinen (knapp 8 Monate alt) an Wasser trinken zu gewöhnen, jedoch bis heute ist das nicht gelungen. Er bekommt schon Mittag und Abendbrei, in wenigen Tagen wenn er 8 Monate alt wird, werden wir ihm noch seinen Frühstücksbrei geben.
Spätestens mit 3x Brei am Tag sollte er doch ausreichend Flüssigkeit kriegen oder? Ich habe alle mögliche Trinklernbecher von verschiedenen Marken gekauft, er mag keinen von denen. Er meckert und dreht mit dem Kopf zur Seite. Flaschenmilch verweigert er grundsätzlich mit Schreien. Nur mit Löffel bekommen wir ein bisschen rein, das ist aber wiederum auch zu wenig.
Wie können wir noch tun damit er ausreichend trinkt? Ich mache mir langsam Sorgen. Jetzt wird er noch 4x - 5x am Tag gestillt, aber langsam möchte ich auch weniger stillen, damit er mit 1 Jahr hoffentlich abgestillt wird. (ich werde wieder arbeiten und wir haben auch erneut Kinderwunsch)
Wir haben bis jetzt noch keine Schorle angeboten. Erstens wegen Zucker und zweitens weiß ich nicht, könnte es passieren dass er sich an dem Geschmack gewöhnt und in der Zukunft kein Mineralwasser trinken will?
Vielen Dank!
von
chantilly16
am 30.01.2017, 10:25
Antwort auf:
Wasser trinken
Liebe „chantilly16“,
ja, das ist richtig. Ab dem dritten Brei sollte Ihr Kleiner zusätzlich noch Wasser oder Tee trinken.
Sehen Sie das Trinken aber nicht zu theoretisch. Die Praxis ist dann doch oft ganz anders.
Das zusätzliche Trinken wird meist viel zu streng verfolgt. Was das Trinken betrifft, können Sie ganz auf das Durstempfinden Ihres Sohnes vertrauen. Denn es ist genau wie Sie es beschreiben. Dass Ihr Kleiner noch kaum was zu trinken annehmen möchte ist nicht verwunderlich und in keiner Weise ungewöhnlich. Die meisten Kinder haben zu Beginn des Beikostalters kaum oder keinen Durst und wollen deshalb auch kaum was trinken. Und solange Ihr Sohn noch so viel Milch trinkt, wird er kaum Durst auf echte Getränke wie Wasser, Tee oder ggf. auch mal Schorle entwickeln.
Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen.
Üben Sie das zusätzliche Trinken einfach entspannt und zwanglos weiter. Das kann die erste Zeit ein Lernprozess sein und Ihr Schatz muss erst einmal überhaupt ein Durstgefühl entwickeln (können). Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann eine Übergangsphase bedeuten. Dann wird er mit Ihrer Hilfe lernen, diesen Durst mit üblichen Getränken zu stillen. Wie gesagt, kann das etwas dauern. Bleiben Sie hier konsequent dabei, aber nehmen Sie sowohl von sich als auch Ihrem kleinen Liebling diesen Druck beim Trinken. Sie können darauf vertrauen, wenn Ihr Schatz wirklich durstig ist, wird er auch was annehmen.
Zu Beginn geht es oft recht gut über den Löffel. Es müssen ja keine Riesenmengen sein.
Oder mal mit einem „normalen“ Becher versuchen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Einfach ausprobieren.
Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und der Stuhl weich geformt, dann passt alles.
Ihr Junge ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt. Sie können sich da ganz auf Ihren Sohn verlassen, er weiß was er braucht.
Oftmals wenn der Druck weicht, klappen Dinge ohnehin von ganz allein.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 30.01.2017