Hallo,
Ich habe folgendes Problem. Meine Tochter 8,5 Monate wird gestillt und erhält mittags, nachmittags und abends brei. An der Brust trinkt sie noch morgens nach dem Aufstehen, einmal vormittags, vor dem Schlafen gehen und 1-2mal pro Nacht. Nun ist es so, dass meine Brustwarzen seitdem sie auch oben Zähne bekommen hat extrem wund sind und natürlich nicht richtig heilen können, das stillen tut so extrem weh, dass ich wirklich manchmal Tränen in den Augen habe. Da ich eh langsam auch abstillen würde und aufgrund der Schmerzen wollte ich meiner Tochter die Flasche geben. Leider lehnt sie diese komplett ab, schlägt sie weg und fängt richtig an zu weinen. Wir haben verschiedene flaschen, Sauger und auch verschiedene Personen, die die Flasche geben ausprobiert. Immer das gleiche. Aber sie braucht ja noch Milch. Kann ich vorübergehend zb morgens einen Milchbrei füttern um wenigstens die Stillanzahl zu reduzieren, damit die Wunden vielleicht mal heilen? Dass ich nicht abstillen kann habe ich jetzt so akzeptiert, aber diese Schmerzen sind derzeit kaum erträglich. Oder haben sie eine andere Idee? Essen tut meine Tochter sonst prima.
LG!
von
Filea
am 11.04.2017, 10:49
Antwort auf:
Verweigerung Flasche
Liebe „Filea“,
es kommt sehr häufig vor, dass Stillkinder sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Das spielt sich erfahrungsgemäß rasch ein, wenn die Milch konsequent und mit Überzeugung immer wieder angeboten wird.
Ihr Mädchen ist einfach seit 8 Monaten den Geschmack der Muttermilch gewöhnt. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn er erst mal das Fläschchen oder auch den Becher mit der Säuglingsnahrung ablehnt.
Sie haben ja schon so viel probiert, bleiben Sie am Ball!
Was fällt mir noch ein? Manche Kinder mögen es gerne wenn die Milch etwas kühler gereicht wird, andere lieber wie gewohnt erwärmt. Einfach ausprobieren.
Auch etwas Obstmus in der Milch kann hilfreich sein.
Ich kann Ihnen unsere Folgemilch HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke ( http://www.hipp.de/milchnahrung/produkte/hipp-combiotikR/hipp-bio-combiotikR-folgemilch/hipp-2-bio-combiotikR-ohne-staerke/ ) ans Herz legen. Da Sie vom Stillen kommen, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt.
Diese Milch ist ähnlich dünnflüssig wie Muttermilch, schmeckt aber lieblicher als eine Pre oder 1er und kommt bei Stillkinder häufig super an.
Sie können auch gerne die Beikost ausbauen.
Ein vierter Brei ist analog unserem Ernährungsplan ( http://www.hipp.de/index.php?id=180 ) wäre sofort möglich, der Vormittagsbrei – ein zweiter Getreide-Obst-Brei.
Auch können sie versuchen die Beikostportionen auszubauen, die Portionen mittags, nachmittags und abends können gerne üppiger ausfallen (200 bis 300g).
Dann fällt die Milch in der Nacht bestimmt bald weg. Ihr Mädchen kann nun lernen nach und nach nachts ohne Milch aus zu kommen. Nutzen Sie die Chance, die sich nun durch das „Abstillen“ ergibt.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie die Milch in der Nacht reduzieren. Kinder in diesem Alter sind sehr wohl in der Lage Ihren Hunger- und Sättigungsrhythmus auf den Tag zu verlegen.
Und Ihr Mädchen braucht auch so viel Milch nicht mehr.
Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass eine (Wieder)Einschlafmilch ein sehr beliebtes Einschlafritual ist.
Ihr Mädchen hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Das ist nicht ungewöhnlich.
Wenn Sie hier eine Veränderung möchten, müssen Sie ein anderes Einschlafritual finden, dass das Einschlafstillen ersetzen kann. Enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden, Spieluhr, Wasser trinken… Alles kann Ihrer Kleinen beim Runterkommen helfen. Probieren Sie es aus!
Weniger Milch in der Nacht wäre auch für die Zähnchen Ihres Mädchens besser. Sie und Ihr Schatz können erholsam durchschlafen und die Verdauung Ihrer Kleinen kommt nachts mal zur Ruhe.
Milch ist und bleibt aber ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit zugleich. Die Morgenmilch würde ich versuchen beizubehalten.
Probieren Sie es morgens mit dem Fläschchen oder Becher ruhig weiter. Wenn die Milch aber partout nicht geht und sie auch nicht weiter stillen möchten und können, dann ist es besser auch morgens einen Milchbrei oder ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) zu füttern, damit die Kalziumversorgung gewährleistet ist. Parallel aber auch die Milch in flüssiger Form weiter anbieten. Ihr Mädchen wird sich noch daran gewöhnen.
Sollte der Stuhl durch die Breie fester werden, achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeitszufuhr steht.
Oder: Den Morgen-Müesli-Brei weniger fest machen (also weniger Getreideflocken verwenden). Halt so fest, dass er noch mit dem Löffel gefüttert werden kann.
Wegen der Schmerzen sprechen Sie bitte mit Ihrer Frauenärztin, Hebamme oder einer Stillberaterin. Da gibt es sicher eine Lösung. Vielleicht ein Stillhütchen…
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie schöne Ostertage!
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen
Annelie Last
von
Annelie Last
am 12.04.2017
Antwort auf:
Verweigerung Flasche
Wir haben auch schon versucht, die sauglingsmilch aus dem becher oder schnabeltasse zu geben - keine Chance. Wasser trinkt sie daraus.
von
Filea
am 11.04.2017, 11:20