Hallo, unser Sohn ist 14 Monate. Er braucht nachts immer noch ´ca 3mal die Flasche um wieder einzuschlafen. Ich habe sie jetzt schon soweit verdünnt, dass ich auf 210 ml nur einen Löffel Milchpulver gebe. Trotzdem trinkt er nachts bis zu 500 ml. Wie kann ich ihm das noch abgewöhnen? Oder ist das in Ordnung und es wird sich irgendwann legen?
Tagsüber isst und trinkt er sehr gut.
von
melanie84
am 11.01.2016, 10:07
Antwort auf:
Wie kann ich das nächtliche Trinken abgewöhnen?
Liebe „melanie84“,
aus meiner Sicht braucht Ihr Kleiner die nächtlichen Milchflaschen zum Einschlafen gar nicht mehr.
Wenn es jedoch mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema.
Ansonsten kann sich Ihr Junge tagsüber am Tisch satt essen und über Tasse und Becher Milch und Getränke zu sich nehmen.
In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Achten Sie also auf ausreichend Getränke tagsüber und vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen.
Wann und wie Kinder lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist aber immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden.
Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man als Eltern bei dem was man sich vornimmt konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen.
Möchten Sie eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - müssen Sie an dieser Schraube drehen und Ihr Junge wird mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen.
Lassen Sie die Fläschchen dazu weiterhin ausschleichen (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen.
Ihr Sohn hat sich nun bereits sehr lange Zeit mit den nächtlichen Milchflaschen anfreunden können und er hat bestimmt erfahren, dass es ihm immer wieder gelingt die Mama von einer weiteren Milchflasche zu überzeugen, versucht diese die Flasche abzusetzen.
Jetzt müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Sohn weiß wie er Sie rumkriegen kann. Versuchen Sie mehr und mehr Ihren Sohn anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern.
Helfen Sie Ihrem Kleinen vielmehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich mal durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen.
Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem alle zufrieden sind.
Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!
Beste Grüße
Doris Plath
PS: Im zweiten Lebensjahr geht die Empfehlung bei der Milch auch etwas runter. Dann reichen etwa 300 ml Milch pro Tag, am besten auf 2-3 Portionen aufgeteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
von
Doris Plath
am 12.01.2016