Mein Sohn (10 Monate) hat keinen Appetit

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Mein Sohn (10 Monate) hat keinen Appetit

Guten Tag, mein Sohn ist mittlerweile 10 Monate alt und war noch nie ein guter Esser. Beikost habe ich bei ihm mit ca. 4 Monaten langsam eingeführt, mit circa 7 Monaten war er dann so weit, dass er manchmal seinen Mittagsbrei gegessen hat. Gelegentlich hat er auch ein bisschen GOB am Nachmittag gegessen. Die restlichen Mahlzeiten wurde er gestillt. Nun ist er 10 Monate alt und ich habe bereits alles Mögliche versucht, er hat noch nie alle Mahlzeiten am Tag gegessen, Getreide-Milch-Brei isst er überhaupt nicht (auch hier habe ich jede Sorte probiert, auch mehrmals). Es ist einfach ein Kampf mit ihm. Man muss um jeden Löffel betteln, oft presst er einfach die Lippen aufeinander. Selbst wenn ich seinen Magen knurren höre. Sein Tag sieht wie folgt aus: Nachts wird er bei Bedarf gestillt. (Er wacht sehr häufig auf! Noch so ein Problem) Morgens möchte er nichts essen Gegen 9:30 Uhr isst er eine halbe Banane (das Einzige, was funktioniert) Gegen 12:30/13:00 Uhr isst er ein Dreiviertel Glas Mittagsbrei, manchmal auch ganz Nachmittags isst er oft nichts, ich muss ihn zu jedem Löffel überreden Abends isst er auch fast nichts, weder Brei noch richtig Fingerfood. (er bekommt Fingerfood angeboten, was er am Ende aber im Magen hat ist lächerlich, kurz macht ihm das aber Spaß) Er ist 10 Monate, ca. 72cm lang und wiegt nur 7,5kg. Er ist fit und sehr aktiv, sehr lustig und ein süßer kleiner Bengel. Aber beim Essen mache ich mir große Sorgen, ich finde das einfach zu wenig. Es ist so frustrierend, was ich alles schon angeboten habe und gekocht und gebacken habe und dann macht er nicht einmal den Mund auf oder probiert und spuckt es wieder aus. Auch in Phasen, wenn ich mich versuche damit abzufinden und somit nicht angespannt bin, ist er kein hungrigeres Kind. Tagsüber möchte er auch nicht gestillt werden, wenn dann trinkt er ein paar Schlücke. Wenn ich ihn nachts stille, denke ich mir, dass da eigentlich gar nicht mehr viel kommen kann. Aber ein Fläschchen nimmt er auch nicht. Wenn er ansonsten gesund und fit ist, muss ich mich damit abfinden? Oder kann man irgendwie seinen Appetit "anregen"? Ist es ungesund, wie wenig er isst? Danke für Ihre Antwort. Cathrin

von cathrin1234 am 14.12.2016, 18:41



Antwort auf: Mein Sohn (10 Monate) hat keinen Appetit

Liebe Cathrin, ja Ihr Söhnchen gehört zu den leichten Jungs in seinem Alter. Darüber hinaus liegt er von der Größe eher im mittleren Bereich. Ihr Kleiner erscheint dadurch sehr zart und schlank. Sie vermuten es bereits richtig. Ihr Söhnchen macht einen fitten Eindruck, bewegt sich viel und ist zu Späßen aufgelegt. Das zeigt Ihnen, dass Ihr Söhnchen, auch wenn er nicht so gerne und viel ist und weniger zugenommen hat, doch fit und aktiv ist. Und genau das verbraucht natürlich auch Energie. Aktive Kinder benötigen mehr Kalorien als Kinder die sich wenig bewegen und nehmen natürlich auch weniger zu. Es ist richtig, das Gedeihen des Kindes im Auge zu behalten und zu überwachen, was ja bei den Untersuchungsterminen beim Kinderarzt schon automatisch passiert. Aus Ihren Zeilen lese ich, dass Sie trotz dieser Untersuchungen in Sorge sind und die Sicherheit, dass mit Ihrem Kleinen alles in Ordnung ist, noch nicht wirklich empfinden. Gehen Sie zum Kinderarzt. Vielleicht kann er mal eine Stuhlprobe einschicken oder oder… Sicher wird alles in Ordnung sein! Das sollte Ihnen dann die Sicherheit geben, dass Ihrem Söhnchen nichts Ernsthaftes fehlt. Das darf Sie dann zu mehr Gelassenheit einladen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch mehr zunehmen. Versuchen Sie den Stress und den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Sonst verliert Ihr Söhnchen noch ganz die Freude am Essen. Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst. Es gibt einfach Kinder, die essen nur kleinere Portionen, aber es wird so viel sein, dass er satt wird und zunimmt. Darauf können Sie sich verlassen! Solange sie munter, zufrieden, glücklich und gesund ist und nicht „dramatisch“ abnimmt, ist auch weiter alles ok. Sie können Ihren Sohn ja nicht zwingen mehr zu essen, sondern ihm nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen. Bieten Sie Ihrem Kleinen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihm mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt. Sie machen Ihrem Söhnchen nur ein Angebot aus gesunden Lebensmitteln und er allein bestimmt, wie viel er essen will. Eine Änderung würde ich jedoch vornehmen. Wenn Ihr Kleiner abends fast nichts isst und bis zum Mittagsessen mit einer halben Banane aushält, denke ich, hat er doch nachts mehr Milch getrunken, als Sie vielleicht denken. Ihr Kleiner hat das Trinken an der Brust in 10 Monaten perfektioniert, mit wenigen Schlucken trinkt er so einiges. Versuchen Sie es zu reduzieren. Morgens zum Frühstück können sie gerne stillen oder abends zum Abendessen. Für nachts würde ich aber langsam ein anderes "Rituale" einführen ein: (streicheln, Nuckel, gutes Zureden, Spieluhr, Lied singen, …. Helfen Sie Ihrem Sohn ohne seine Milch wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich erholsam durchschlafen können, die Verdauung nachts mal zur Ruhe kommt und dazu noch die Zähne Ihres Kleinen geschont werden. Wird die Milch weniger wird automatisch der Hunger tagsüber etwas größer. Wenn Sie nachts weniger und irgendwann nicht mehr stillen, braucht Ihre Kleiner eine andere Milchquelle, wenn es mit dem Milchbrei nicht klappt, mag er vielleicht ein HiPP Guten-Morgen-Müesli ( http://www.hipp.de/beikost/produkte/fruechte/guten-morgen-mueesli/ ) oder/und ein Gläschen HiPP Frucht & Joghurt ( http://www.hipp.de/beikost/produkte/fruechte/frucht-joghurt/ ). Wenn er irgendwann an Brot gefallen findet, kann auch Käse und Frischkäse zur Bedarfsdeckung beitragen. Zum Schluss noch einmal das Wichtigste: Freuen Sie sich über die schöne Zeit mit Ihrem Kleinen und darüber, dass er so ein aktiver, agiler, gesunder, glücklicher kleiner süßer Bengel ist. Das meine ich ehrlich! Das ist wirklich das Wichtigste! Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn einen schönen 4. Advent, Annelie Last

von Annelie Last am 15.12.2016



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