Ab wann kann man Getreide geben?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Ab wann kann man Getreide geben?

Hallo, mein Sohn ist 5,5 Monate alt, nimmt gesund zu und ist ganz fit. Uns ist nur aufgefallen, daß er seit kurzem etwas blaß ist und dunkle Augenringe hat, er reibt sich auch oft die Augen. Er dreht sich noch nicht, strampelt aber heftig und macht einen glücklichen Eindruck. Er bekommt etwa 1000 ml Aptamil PRE am Tag (inkl 3x150 ml nachts) und seit etwa 20 Tagen versuchen wir es mit Brei. Klappt nicht super, aber einige Löffel am Tag schafft er, dazu trinkt er etwas Wasser. Ich versuche, selbst zu kochen. Ich bin momentan durch unser Umfeld verunsichert, deshalb meine Fragen: 1. Kann man beim Selberkochen soviel falsch machen, daß es dem Baby gar nicht schmeckt? (ich habe paar Mal Gläschen probiert, er hat tatsächlich davon etwas mehr gegessen) 2. Soll ich auf die 1er Milch umsteigen? Gibt ihm die 1er Milch mehr Energie? Vielleicht nur abends? 3. Mir wurde oft von Bekannten geraten, auch Grießbrei zu geben. Kann-soll ich es probieren, vielleicht schmeckt es ihm mehr als Mittagsbrei?? Falls ja, sollte man es morgens oder abends versuchen? 4. Ich habe gelesen, daß in anderen Ländern (etwa USA, Spanien, Italien), viel früher (eigentlich sofort) mit Getreide und Obst begonnen wird. Warum ist es so? Vielen Dank! Anita

von anita16 am 17.03.2015, 18:49



Antwort auf: Ab wann kann man Getreide geben?

Liebe Anita, schön, dass Sie wieder dabei sind! Ich kann es gut nachvollziehen, wenn man als frische Mama sich durch sein Umfeld leicht mal verunsichern lässt. Gerne stehen wie Ihnen bei Ihren Fragen zur Seite. Gleich zu Beginn mein oberster Rat: Vertrauen Sie immer auf Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl und auf die Signale Ihres Sohnes. Diese beiden Komponenten weisen Ihnen automatisch den richtigen Weg. Des Weiteren überwacht der Kinderarzt bei den einzelnen Untersuchungen das Gedeihen und die Entwicklung Ihres Sohnes. Sollten Sie dennoch unsicher sein, dann scheuen Sie sich nicht Ihren Arzt aufzusuchen und Ihre Sorgen zzu klären. Zu 1) Natürlich kann auch beim Selberkoch ein Gericht „missraten“. Wenn Sie sich jedoch an die üblichen Rezepte halten, ist das eher unwahrscheinlich. Bedenken Sie einfach: Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen, zum anderen müssen sie das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Das kann bei einigen Kinder schon eine gewisse Zeit dauern, bis dies klappt. Meine Tipps: Lassen Sie mal das Wasser weg. Das ist noch überhaupt nicht notwendig. Fallen mal zwei Milcheinheiten durch feste Breie weg, dann ist es sinnvoll zusätzliche Flüssigkeit einzuführen. Noch bekommt Ihr Schatz sehr viel Milch, damit ist alles abgedeckt. Achten Sie darauf, dass der Abstand von Fläschchen zum Mittagessen nicht zu knapp ist, sonst hat Ihr Kleiner verständlicherweise einfach noch keinen Hunger auf ein Mittagessen. Zu 2) Sie können wenn Sie möchten zur 1er wechseln, müssen aber nicht. Eine 1er-Milch gibt in der Regel nicht mehr Energie. Hier wird lediglich ein Teil der Lactose (Milchzucker) durch Stärke ersetzt. Von den Kalorien her änderst sich da kaum was. Zu 3) Bleiben Sie doch erst mal mittags konsequent am Ball und bauen die Gemüse-Fleisch-Brei auf, der wichtige Nährstoffe liefert. Klappt es damit besser, spricht nichts dagegen einen weiteren Brei wie dem Milchbrei am Abend einzuführen. Mag Ihr Schatz nach einigen Löffeln nicht weiteressen, reichen Sie nicht gleich eine Milch, sondern machen Sie eine Pause und füttern Sie dann weiter mit Brei. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Junge weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Versuchen Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Gehen Sie dabei nicht zögerlich sondern voller Überzeugung ans Werk. Zu 4) Es gibt einfach länderspezifische Ernährungsgewohnheiten und Vorlieben bei der Lebensmittelauswahl. Hinzu kommen leichte Unterschiede in den Empfehlungen von ernährungswissenschaftlichen Fachgesellschaften einzelnen Länder Bei der Beikosteinführung gibt es letztlich keine festen Vorgaben oder gar Gesetzte. Vieles ist traditionell bedingt und durch jahrzehntelange Erfahrung bestätigt. Es gibt verschiedene Wege, die alle richtig sind. Empfehlungsgemäß beginnt man bei uns die Beikost am Mittag mit fein püriertem Gemüse und führt nach und nach die komplette Mittagsmahlzeit (Gemüse-Fleisch-Brei) ein. Hat sich das Baby an das Menü gewöhnt und verträgt es gut, folgt als nächste Mahlzeit wahlweise der Abendmilchbrei oder die Frucht-Getreidemahlzeit am Nachmittag. Hintergrund für den Start mit der herzhaften Mittagsmahlzeit ist, das Baby als erstes an einen fleischhaltigen Brei heranzuführen, damit die Eisenversorgung zu einem frühen Zeitpunkt unterstützt wird. Alternativ kann aber auch abends mit einem Milch-Getreide-Brei als erste Beikostmahlzeit begonnen werden. Als erste Beikost süße Speisen wie Früchte oder Frucht-Getreidemahlzeiten anzubieten, ist grundsätzlich auch möglich. Jedoch wird teilweise davon abgeraten, um das Baby nicht zu sehr an den süßen Geschmack zu gewöhnen und die Akzeptanz von Gemüse und herzhaften Mahlzeiten besser zu fördern. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 18.03.2015



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