Schmerzende Brustwarzen - stille aber weiter...

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schmerzende Brustwarzen - stille aber weiter...

Liebe Stillberatung, mein Tochter ist nun schon ein Jahr alt und wir stillen noch sehr gerne und relativ viel. Die Beikosteinführung geht etwas schleppend voran, weil meine Kleine einfach nicht so viel davon isst, dass sie satt werden würde. Ich mache mir deswg. aber keinen Stress. Das wird schon noch kommen... Leider habe ich im Moment ein "schlimmeres" Problem. Meine linke Brustwarze (nicht die Brust) schmerzt fürchterlich wenn meine Kleine trinkt. Manchmal kommt sogar etwas Blut mit - ich sehe dann auch einen kleinen roten Punkt - wie ein "Blutbläschen", dass durch das Saugen immer wieder auf geht. Und die rechte Brustwarze schmerzt ebenfalls furchtbar, weil sie da mal ein bisschen reingebissen hat! Ich habe Stillhütchen versucht - da schreit sie wie am Spieß! Und wenn ich versuche, statt dem Stillen (um meine Brustwarzen etwas zu schonen) etwas anderes zu geben - dann weint sie auch nur. Also stille ich tapfer weiter. Was kann ich tun, damit es besser wird? Einfach durchhalten oder gibt es eine Lösung? Bin gerade etwas ratlos. Abstillen ist für mich keine Lösung. Liebe Grüße, ElenaLouisa

von ElenaLouisa am 11.07.2011, 12:56



Antwort auf: Schmerzende Brustwarzen - stille aber weiter...

Liebe ElenaLouisa, die erste Ursache, an die frau denken muss, wenn die Brustwarzen nach so langer problemloser Stillzeit wund werden, ist eine Soorinfektion. Lass deshalb unbedingt die Brust und dein Kind vom Arzt anschauen, denn wenn es ein Soor ist, muss er vom Arzt behandelt werden (und zwar sowohl bei dir als auch bei deinem Kind). Eine andere Möglichkeit ist, dass dein Sohn zahnt. Während der Zahnungsperioden kann sich der Speichel des Kindes so verändern, dass er die Haut der Brustwarze und des Warzenhofes reizt und es zu Wundsein kommt. Eventuell reibt auch ein neu durchgekommener Zahn an deiner Brust. Hier hilft abwarten, ständiges Wechseln der Stillposition und dünnes Eincremen der Brust mit hochgereinigtem Wollfett. Deine Tochter bekommt Beikost. Auch das kann dazu führen, dass deine Brustwarzen wund werden. Achte darauf, dass sie immer den Mund leer hat, ehe Du sie anlegst. Nahrungsreste im Mund können wie Scheuersand wirken beim Stillen. Eventuell lässt Du deine Tochter erst einen Schluck Wasser trinken, ehe sie an der Brust trinkt. Es kommt gelegentlich auch vor, dass die Mutter auf etwas allergisch reagiert, was das Kind isst, wenn es unmittelbar nachdem es das jeweilige Nahrungsmittel gegessen (oder getrunken) hat, an der Brust trinkt. Hier ist dann manchmal Detektivarbeit angesagt. Nach längerer Stillzeit wird frau oft nachlässig, was das korrekte Anlegen und Saugen des Kindes angeht. In den meisten Fällen ist das dann auch nicht mehr dramatisch, aber in einigen Fällen kommt es doch dadurch zu wunden Brustwarzen. Achte also in der nächsten Zeit wirklich auf die Anlegeposition. Die letzte Möglichkeit für das Wundsein, die ich dir noch aufzählen möchte, ist eine erneute Schwangerschaft. In einer erneuten Schwangerschaft kann es zu sehr empfindlichen und auch wunden Brustwarzen kommen, die sich leider durch keine der üblichen Maßnahmen zur Linderung und Heilung von wunden Brustwarzen beeinflussen lassen. Falls es möglich ist, dass Du schwanger bist, zieh auch das als Ursache in Betracht. Ich werde dir jetzt noch einige Tipps geben, wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir hilft: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch reinschneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient. Ich hoffe, dass Du bald wieder eine schmerzfreie Stillzeit genießen kannst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.07.2011



Antwort auf: Schmerzende Brustwarzen - stille aber weiter...

Hallo ElenaLouisa, bei mir hat "Purelan" immer super geholfen. Das ist eine Creme aus der Apotheke, speziell für wunde und entzündete Brustwarzen. Das muss man auch vor dem nächsten Stillen nicht wieder abwaschen. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 11.07.2011, 15:02



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