Liebe Frau Welter, liebe Frau Wrede,
ich habe mal eine generelle Frage: Ist es zwangsläufig, dass Stillkinder nachts deutlich häufiger aufwachen als nicht gestillte Kinder? Meine Tochter ist 13 Monate alt wird tags noch ein bißchen und nachts öfter als mir lieb ist ;-) gestillt. Sie wacht ca. alle 2,5 Stunden auf. Hunger dürfte das in dem Alter ja kaum sein. Wenn ich das irgendwo erzähle, kommt als Kommentar immer "Na ist doch klar, sie wird ja auch noch gestillt, deshalb wacht sie so oft auf". Ist das so? Könnte ein Stillkind im Familienbett nicht auch mal 6 Stunden schlafen oder so? Oder andersrum: wenn ich allmählich mal wieder länger am Stück schlafen will, muss ich dann das Stillen in der Nacht abgewöhnen?
Liebe Grüße
Lela
von
Lela77
am 04.01.2017, 10:50
Antwort auf:
Schlafen Stillkinder zwangsläufig schlecht?
Liebe Lela,
ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher
Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in
Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit!
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist.
Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist.
http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.01.2017
Antwort auf:
Schlafen Stillkinder zwangsläufig schlecht?
Liebe lela!
Ich schreibe dir auch mal meine Erfahrungen, weil es mir gerade auch so geht :) Meinen Sohn hab ich nachts mit 14 Monaten abgestillt. Aufgewacht ist er trotzdem sehr oft, dann hab ich so mit ihm gekuschelt bis er wieder eingeschlafen ist. Manchmal war es besser, dann schlechter. Jetzt ist er dreieinhalb Jahre und beginnt besser zu schlafen, aber er sagt selber, dass er halt nicht alleine schlafen kann weil er noch zu klein ist.
Meine Tochter ist ein Jahr, sie schläft auch so unruhig, wird auch noch gestillt.
Es ist soooo anstrengend und doch denke ich mir, dass meine Kinder halt so sind. Den meisten mit denen ich rede, geht es ähnlich. Die durschlafenden Kinder sind die Ausnahme.
Ich denke man kann den Kindern nichts antrainieren. Irgendwann kommt es von alleine. Bis dahin- durchhalten. Auch wenn es manchmal wirklich an der Grenze ist. Ich fühle mit dir!
LG Sandra
von
Sonnenschein 77
am 04.01.2017, 17:28