Hallo Biggi, ich bin langsam sehr verzweifelt und hoffe, dass du einen Rat für mich hast. Ich hatte 2010 eine Brustverkleineung. Es wurde stillerhaltend operiert. Bei der Geburt meiner ersten Tochter 2020 habe ich versucht zu stillen. Ich hatte einenMilcheinschuss, jedoch, vermutlich aufgrund der OP, nicht genug Milch. Ich habe dann abgepumpt, jedoch kam beim Pumpen praktisch keine Milch. Die Hebamme meinte damals, ich hätte halt einfach nicht genug Milch. Ich hatte mit einer Stillberaterin per Mail Kontakt, die aber nur meinte, aufgrund meiner OP wisse man nicht,...Irgenwann war das alles zeitlich und emotional so belastend für mich, dass wir auf Fläschen umgestiegen sind. Muttermilch zufüttern konnte ich ja sowieso nicht und Brusternährungsset kannte ich nicht (hat mich leider auf niemand drauf hingewiesen). Für uns alle war das in der Situation aus damaliger Sicht die beste Lösung. Im Februar wurde meine zweite Tochter geboren und ich habe während der Schwangerschaft lange überlegt, ob ich das mit dem Stillen nochmal probieren sollte. Ich habe es tatsächlich erst nach der OP im Kreißsaal entschieden, als ich gesehen habe, dass Kolostrum da ist. Ich wollte aber auf keinen Fall mehr pumpen, weil ich das emotional sehr belastend fand beim ersten mal. Wenn man so sieht, dass einfach nichts kommt. Ich wusste damals noch nicht, dass das auch bei voll stillenden Frauen oft so ist. Jedenfalls habe ich dann die Kleine alle 2-3 Stunden angelegt, eher alle 3, da sie viel geschlafen hat. Nach dem Stillen habe ich PRE zugefüttert. Im Krankenhaus waren alle sehr dahinter her, dass die Kinder richtig satt werden. Plus ich bin ja davon ausgegangen, dass ich sowieso wieder nicht genug Milch habe. Und satt geworden ist die Kleine nur mit Stillen definitv nicht. Meine Nachsorge-Hebamme hat das Zufüttern unterstützt und meinte, ich soll soviel zugeben, bis sie satt und zufrieden ist. Und schwupps war ich drin in dem Teufelskreis, dass ich im Prinzip voll zugefüttert habe. Zwar über BES (bin darauf über meine eigene Recherche gekommen), aber trotzdem zufüttern. Wir waren zu dem Zeitpunkt bei 5 Stillmahlzeiten pro Tag und die Kleine hat gut zugenommen. Ich habe aber gemerkt, dass insbesondere wenn ich nachts längere Stillpausen hatte, schon beim kleinsten Berühren der Brust, Milch austritt. Das hat mich ins Grübeln gebracht und ich dachte, ich sollte wohl die Zufütterung reduzieren, um die Milchproduktion, sofern möglich, anzukurbeln. Ich habe Kontakt zur LLL aufgenommen, weil ich dachte, es macht Sinn, dass mal jemand vor Ort draufschaut. Die Beraterin wohnte aber leider 500 Kilometer von mir weg. Wir hatten über zwei Wochen Kontakt per Mail und sie meinte, dass 5 Stillmahlzeiten pro Tag zu wenig sind und es mindestens 8 pro Tag sein sollten. Ich habe als die Zufütterungsmenge von 100-120ml auf 50ml pro Mahlzeit reduziert und alle zwei Stunden gestillt. Nachts schlief meine Tochter 8-9 Stunden, ohne wach zu werden. Pro Stillen waren es etwa 30-45 Minuten. Ich habe das dann 10 Tage gemacht und sie dann gewogen, sie hatte 100 Gramm abgenommen. Ich habe dann mit der Stillberaterin telefoniert und sie meinte, dass ich es ohne Pumpen wohl nicht schaffen werde, die Milchmenge zu steigern. Also habe ich mir eine Pumpe besorgt, weiter alle 2-3 Stunden gestillt, jeweils 50ml zugefüttert und nachts einmal abgepumpt (wobei da wieder sehr wenig kommt, aber ich versuche, mich davon nicht entmutigen zu lassen). Nach dem Stillen pumpe ich, sofern ich es schaffe, nochmal 5 Minuten. Ich habe sie dann nach einer Woche nochmal gewogen und sie hatte nochmal 300 Gramm weniger. Ich muss allerdings dazu sagen, dass sie bei der Geburt 4600 Gramm hatte und entsprechend das Gewicht, auch nach Abnahme, noch vollkommen in der Norm war. Sie hatte ja ein Polster. Ich habe dann nochmal mit der Stillberaterin telefoniert, wir hatten vereinbart, nach einer Woche nochmal zu schauen, wie es läuft. Das Gespräch war sehr frustrierend. Die Dame wusste nicht einmal mehr, wer ich bin. Hat mich gesiezt, obwohl wir beim du waren. Hatte die komplette Vorgeschichte vergessen. Sie meinte nur, wenn das mit dem regelmäßigen Anlegen nichts geholfen hat, wüsste sie auch nicht. Ich solle nur schauen, dass ich nur einmal 4 Stunden Pause nachts habe und danach wieder alle 2-3 Stunden. Ich dachte, es können quasi vor und nach dem Pumpen jeweils 4 Stunden sein. Das habe ich nun korrigert. Zum Zufüttern könne sie mir nichts sagen, sie sei ja Stillberaterin. Und als ich gesagt habe, dass ich auch nicht sicher bin, ob die Kleine richtig saugt, fragte sie mich nur, ob ich denn niemanden in der Nähe hätte, der mal draufschauen könne. Ich war wirklich so maßlos enttäuscht. Ich habe dann auf eigene Faust die Zufütterung erhöht, weil ich nicht möchte, dass mein Kind unter all dem leidet. Ich füttere jetzt bei jedem Stillen 70-100ml zu. Jetzt habe ich aber das Problem, dass sie das gar nicht jedes mal leer trinkt. Und die Stillmahlzeiten ewig dauern. Bei 100ml sind wir 1-1,5 Stunden beschäftigt. Da auf 8 Stillmahlzeiten pro Tag zu kommen, ist schier unmöglich. Und dann ist wie gesagt oft der Behälter gar nicht leer. Sie nuckelt sehr oft nur, schläft ein oder chillt einfach nur. Schnuller nimmt sie keinen. Aber Brust nuckel und kuscheln ist toll. Im Prinzip stört mich das nicht. Ich habe aber erstens auch noch einen Haushalt und einen Alltag mit ihrer großen Schwester. Plus so kriege ich kein Gewicht an sie ran. Als ich 50ml gefüttert habe, hatte sie beim Stillen immer Hunger und hat alles getrunken. Jetzt bekommt sie mehr und trinkt es nicht. Ich bin wirklich verzweifelt. Ich wecke sie inzwischen nachts nach 4 Stunden und stille sie, statt zu pumpen. Aber letzte Nacht hat sie da zum Beispiel nur 40ml getrunken und war dann wieder im Schlafkoma. Ich möchte das Stillen nicht aufgeben, weil wir eine wirklich tolle Stillbeziehung haben. Aber so erzeugt das im Moment einfach wahnsinnig viel Stress. Mein Mann sagt schon dauernd, ich soll ihr doch einfach ein Fläschen geben. Aber ich hab das anfangs oft gemacht, wenn sie das BES nicht leergetrunken hatte. Und habe ihr dann den Rest über die Flasche gegeben. Aber dann wollte sie ganz schnell die Brust nicht mehr, logisch. Ich habe dann auch gelesen, dass die Kinder viel mehr trinken, als sie wirklich Durst haben, wenn man sie mit der Flasche füttert. Und sie hat danach immer wirklich viel gespuckt. Ich hoffe, das ist jetzt alles nicht zu verwirrend. Im Grunde frage ich mich, ob es noch möglich ist, zum Vollstillen zu kommen. Obwohl die Kleine ja wie gesagt schon bei 50ml zufüttern abgenommen hat. Und falls (nur) Teilstillen, wie steuere ich am besten die Menge. Ich habe heute Vormittag fast ausschließlich gestillt und sie hat in Summe kaum mehr getrunken als bei der geringeren Zufütterungsmenge. Beim Abdocken weint bzw meckert sie, aber danach nuckelt sie wieder nur. Ich bin wirklich ratlos! Lieben Dank für deine Zeit! Liebe Grüße, FaintX
von FaintX am 13.05.2024, 10:59