Liebe Biggi (ich hoffe das "du" ok ist),
Ich habe da mal eine Frage. Unsere Tochter ist jetzt 3 Monate alt. Bei der U4 wog sie 6000g und hat somit ihr Geburtsgewicht verdoppelt. Ich stille sie voll und eigentlich ist es für mich komplett ok, dass sie so gut zunimmt.
Nun kam aber von einer Freundin, dass sie schon viel zu kräftig sei, da ihr Sohn, bißchen mehr als ein Jahr, jetzt 8kg hätte. Außerdem hat sie mich nach meinen Stillabständen gefragt. Tagsüber kommt sie meist aller 2-3Stunden. Wenn ich sie dann abends in den Schlaf stille, hält sie auch ca. 3 Stunden aus. Nur ab da kommt sie dann fast stündlich. Zwar schreit sie nicht das ganze Haus zusammen, bewegt und murrt aber so, dass ICH munter werde. Wenn ich sie anlege, trinkt sie dann auch 5min ganz doll (pro Zug ein Schluck) und dann noch 5min mit immer mal wieder einen Schluck. Dann lässt sie ab und
schläft ihre Stunde bis zur nächsten Runde.
Nun meine Frage. Bin ich wirklich zu gutmütig, dass ich ihr meine Brust stündlich und im Halbschlaf von ihr gebe oder ist das noch normal. Übrigens schreit sie in der Nacht auch nicht los, obwohl sie ganz doll mit Blähungen zutun hat. Daher denke ich, dass sie zwischen Tag und Nacht schon unterscheiden kann.
Liegt es an dem Träumen, wie es die Kinderärztin sagte?
Ich danke schon mal im Voraus!
Liebe Grüße
Kruemelchen13
von
kruemelchen13
am 18.11.2013, 17:12
Antwort auf:
Nächtliches Stillen - wie häufig ist normal?
Liebe Kruemelchen13,
bitte lass dich nicht von diesen RatSCHLÄGEN verunsichern, Du machst nichts verkehrt!
Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird.
Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht.
Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann.
Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält.
Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker.
Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken.
Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt.
Es ist auch wichtig und richtig, dass Du nach Bedarf stillst.
Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.
Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen.
Lass dich nicht verunsichern, in deinem Innern weißt Du, dass dein Kind nicht dein Feind ist, der bekämpft werden muss.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.11.2013
Antwort auf:
Nächtliches Stillen - wie häufig ist normal?
Hallo Krümelchen,
Du machst das super!!! Lass Dich nicht verunsichern. Du hast es instinktiv geschafft, dass Dein Kind wunderbar gedeiht und sich wohlfühlt. Das ist mehr als sehr viele Frauen, vor allem mit dem ersten Kind, so gut hinbekommen! Lass Dein Kind machen, wie sie es braucht, sie weiß das am besten, und der Erfolg gibt Euch recht. Wie viel andere Kinder wiegen, das ist vollkommen unerheblich, denn alle sind sehr verschieden, und es gibt riesige Bandbreiten.
Unser Kind wurde immer bemängelt, weil es klein und zart ist. Da war dann das viele stillen - und ich habe noch viel mehr gestillt als Du! - falsch, weil sie angeblich nicht genug dabei bekäme und zugefüttert werden müsse. Nun ist sie gerade zwei Jahre alt geworden, bestens entwickelt, weiterhin klein und zart, stillt auch noch weiterhin, und das immer noch recht viel, isst aber auch wunderbar selbstständig, und die ganze Unkerei hat sich als kompletter Unsinn herausgestellt.
Mich hat das damals auch immer so verunsichert, wenn wieder jemand kam mit tollen Ratschlägen und herber Kritik. Ich kann Deine Verunsicherung so gut verstehen, mir ging es immer wieder so, war immer wieder am Zweifeln! Vergiss die Leute! Mit Stillen kann man ein Kind nicht überfüttern.
Wenn Dein Kind und Du zufrieden seid mit dem Stillen, ist das gut so und richtig. Der Instikt gibt Euch recht, die gesamte menschliche Evolution auch, denn so soll es ja sein.
Ganz viele gute Wünsche und gemütliches Stillen!
Sileick
Mitglied inaktiv - 18.11.2013, 22:57
Antwort auf:
Nächtliches Stillen - wie häufig ist normal?
Ähm 8 kg bei über einem Jahr?
Ziemliches Leichtgewicht *g*
Mach Dich nicht verrückt, ihr macht es goldrichtig. Ausserdem, spätestens mit dem krabbeln geht das eh kaum noch hoch mit dem gewicht. Meiner hat auch erst monstermässig zugenommen, und jetzt geht es in 10g-Schritten. Völlig OK.
Mitglied inaktiv - 19.11.2013, 06:32
Antwort auf:
Nächtliches Stillen - wie häufig ist normal?
Liebe Silleick, liebe Biggi,
ich bedanke mich für euern Zuspruch! Ja manchmal hat man schon Zweifel, ob man alles richtig macht... Aber ich glaube Mutter Natur schlägt bei uns beiden ganz gut zu. ;-) Im Grunde genieße ich die Zeiten wo ich stille. Aber irgendwie versteh ich ihre Abstände nicht. Tagsüber hält sie wesentlich länger durch als in der Nacht und das ist halt das anstrengende... Habt ihr da eine Erklärung für?
Schöne Woche noch und liebe Grüße!
von
kruemelchen13
am 19.11.2013, 21:05