Hallo,
ich würde gerne das nächtliche Stillen beenden.
Folgende Situation: mein Sohn 2 Jahre und 3 Monate alt hat bis vor einer Woche mit im Familienbett geschlafen, wurde gestillt bevor er einschlief, meist dockte er dabei ab, drehte sich um und schlief dann. 4-5 Stunden schafft er, dann wird er wieder wach und verlangt Mamas Brust, die zweite Hälfte der Nacht verlangt er dann alle 1-2 Stunden die Brust und schläft auch so wieder schnell ein. Seit einer Woche hat er zusammen mit seiner Schwester das Kinderzimmer bekommen jeder ein eigenes Bett. Jetzt ist es so, das ich mich mit in sein Bett legen muss und er sich in den Schlaf stillt, schläft dann seine 4-5 Stunden und verlangt wieder die Brust, ich Leg mich wieder zu ihm er stillt und schläft weiter, ich geh wieder raus, aber nach einer halben bis 1 Stunde verlangt er wieder die Brust, ich wiederhole das ganze 2-3 Mal, bis ich ihn wieder mit in mein Bett nehme, ansonsten bin ich die halbe Nacht untergwegs von meinen zu seinem Bett, Schnuller wollte er noch nie, sein Kuscheltier hat er im Bett dabei, dieses wird aber raus geworfen sobald ich ihm die Brust verweigere, er wird dann auch richtig wach, weint laut, schläft irgendwann ein aber wacht nach kurzer Zeit wieder auf und verlangt die Brust. Was kann ich tun, damit er lernt alleine ohne Brust einzuschlafen, tagsüber würde ich weiter stillen, auch das stillen vor dem zu Bett gehen würde ich noch beibehalten, nur das nächtliche Stillen würde ich gerne aufhören, damit auch ich wieder angenehmere Nächte habe, schlafen kann ohne ständig geweckt zu werden, damit ich für den nächsten Tag gut erholt bin und viel Kraft habe um mit meinen beiden Mäusen schöne Aktivitäten zu unternehmen. Im Moment ist es so, durch das häufige aufwachen/aufstehen weil er gestillt werden möchte um einzuschlafen bin ich am nächsten morgen sehr gerädert und kaputt.
von
Stefanie1985
am 03.04.2023, 14:02
Antwort auf:
Nächtliches Stillen abgewöhnen
Liebe Stefanie1985,
viele Mütter erleben eine herbe Enttäuschung, nachdem sie ihr Baby abgestillt haben, in der Hoffnung, dass die Nächte besser werden. Die Kinder wachen trotzdem auf und müssen beruhigt werden, was Aufstehen bedeutet, Flasche herrichten und herumtragen…
Trotzdem kannst du jetzt Regeln einführen und deinem Kind beibringen, dass es nicht dauernd an die Brust kann.
Am besten wäre es, wenn du schrittweise vorgehen würdest und anfangs stillfreie Stunden einführen würdest.
Kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“?
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst du deinem Kleinen während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Die ersten paar Nächte werden nicht einfach werden und dein Kind wird erst einmal toben. Vielleicht kannst du an einem Wochenende beginnen, damit du tagsüber etwas ausruhen kannst.
Dein Kind wird sich irgendwann an die neue Situation gewöhnen und ihr werdet das auch schaffen. Je klarer und sicherer DU bist, umso leichter machst du es deinem Kind.
Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes).
Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst.
Dein Kleiner wird das verkraften, denn du bist sein Leuchtturm und er wird sich an dir orientieren.
Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst du das!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.04.2023