Frage: Flasche abgewöhnen

Hallo! Mein Sohn ist knapp 9 Wochen alt. Leider hatten wir einen schwierigen Stillstart. Mein Baby konnte meine große Brust nicht fassen und so wurde uns gleich an Tag eins im Krankenhaus ein Stillhütchen verpasst und zusätzlich mussten wir zufüttern. Es wurde wegen der Gewichtsabnahme viel Stress gemacht und ein schöner stillstart war dadurch absolut nicht möglich. Anfangs mit der Spritze unters stillhütchen und nach einer Woche wegen erneuter Abnahme dann mit Fläschen. Natürlich hat er dann gleich mal keine Lust mehr gehabt an die Brust zu gehen. Ich habe bereits im Krankenhaus angefangen abzupumpen und das bis gestern täglich gemacht. Er bekam also einen Teil der Fläschchen mit Muttermilch und einen Teil mit Prenahrung und zusätzlich immer wieder mal die Brust. Zuletzt habe ich nur mehr einmal täglich abgepumpt weil stillen, Fläschchen und abpumpen für mich einfach viel zu viel war. Gestern fühlte sich die Brust nicht mehr übervoll an nach dem Stillen und daher habe ich das abpumpen erstmals sein lassen bzw. hätte ich es nur gemacht, wenn ich merke, dass er die Brüste nicht ordentlich „entleert“. Ich möchte ja keinen Stau oder dergleichen bekommen. Diesen Eindruck hatte ich gestern erstmals nicht und somit kam ich ohne Pumpe aus. Das erste mal seit neun Wochen :) Vor eineinhalb Wochen haben wir’s dann geschafft (ziemlich spontan weil auch absolut ohne Erwartung und Stress), dass er erstmalig an der Brust ohne Hütchen trinkt. Ich konnte es echt nicht glauben. Wir haben dann ein paar Tage mit Hütchen begonnen und versucht Ohne weiter zu machen. Seit einer Woche sind wir absolut Hütchen-frei und es ist so so toll, dass mein Kleiner das nun doch noch völlig unerwartet geschafft hat. Ich denke auch, dass er es jetzt so schnell heraus hatte, weil es auch für ihn viel angenehmer ist als mit dem Hütchen :) Seitdem üben wir das Saugen an der Brust und es wird mit jedem Tag besser. Nun beginne ich langsam damit die Fläschchen weg zu lassen, habe aber riesige Angst, dass er wieder abnimmt. Wie führen immerhin seit Tag 1 ein Trinkprotokoll und Sie können sich sicher vorstellen, wie schwer es jetzt ist, nicht zu wissen wie viel ml Milch er an der Brust bekommt und ob er nun seine benötigte Tagesmenge zu sich nimmt. Er hat in Summe seit der Geburt knapp zwei Kilo zugenommen und sich seit seinem Gewichtsabsturz in Woche 1 super entwickelt. Heute habe ich ihn gewogen um einen Ausgangswert zu haben. Ich achte auch darauf, ob er in der fläschchenfreien Zeit auch nasse Windeln hat. Wie gesagt, ich fange gerade erst an umzustellen bzw auch den Mut aufzubringen ihn zum vollgestillten Baby zu machen, vorausgesetzt es gelingt uns ohne Druck und ohne uns wieder zu stressen. Meine Frage nun: muss ich etwas unbedingt beachten? Ich möchte die Fläschchen in der Nacht vorerst beibehalten weil das die einzige Zeit ist, in der er schon von Anfang an die Brust nicht so angenommen hat. Unter Tags gibts momentan kein Problem, daher möchte ich vorerst diese Fläschchen durch die Brust ersetzen. Ich lege ihn nun bei jeder stillmahlzeit an jeder Brust 15 Minuten an und achte darauf, dass er mindestens 10 Minuten davon an jeder Seite gut trinkt. Er ist nämlich der Typ: ich schlafe beim Trinken an der Brust ein, obwohl ich noch nicht satt bin ;) Bisher hat das ganz gut geklappt. Und ich denke und hoffe, dass er mittlerweile soweit ist, dass er sich meldet wenn er nicht genug haben sollte (das war am Anfang nicht so, er hatte auch leichte Gelbsucht und hat gefühlt nur geschlafen und wir mussten ihn nach drei Stunden zum Stillen wecken weil er einfach weitergeschlafen hätte). Wie gesagt nach unserer Reise was das Stillen betrifft, bin ich leicht ängstlich und möchte nicht, dass er hungern muss. Allerdings weiß ich auch, dass er anfangs die Brust nicht so effizient geleert hat weil er ja weiß, dass er ohnehin ein Fläschchen bekommt und ich denke mir, dass wenn die Fläschchen nicht mehr im Spiel sind, er dann versteht, dass er sich’s ausreichend an der Brust holen muss. Wird meine Brust ihm denn von jetzt auf gleich genug Milch liefern bzw. produzieren können? Wie viele Fläschchen sollte ich am Anfang ersetzen? Erstmal nur eines oder kann ich wie geplant die Fläschchen des Tages gleich mal durch die Brust ersetzen? (Er hatte üblicherweise 6 Mahlzeiten mit ca 100-135 ml, meist aber trinkt er aber nur 100 ml) und zwischendurch die Brust) Ich freue mich auf Ihren erfahrungsreichen Input. Liebe Grüße!

von Lillywoodquater am 15.05.2023, 12:53



Antwort auf: Flasche abgewöhnen

Liebe Lillywoodquater, wenn das Kind gut und effektiv an der Brust trinkt, dann wird es kein großes Problem sein, denn wenn das Kind häufiger trinkt, wird sich die Milchmenge steigern. Es kann aber auch sein, dass dein Baby durch die Flasche nicht mehr effektiv genug trinken kann. Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Außerdem kann sie einfach für dich da sein! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Probiere doch einmal aus, wie es ist, wenn du ein paar Stilltage einlegst. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 15.05.2023



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