Liebe Biggi,
wollte ich vor kurzem schon langsam abstillen, so habe ich mich gestern dazu entschlossen, doch noch weiterzustillen und war sehr froh über diese Entscheidung. Nun ist es aber so, dass meine Tochter, 4 Monate, augenscheinlich nicht mehr richtig satt wird. Nach dem Stillen, vor allem am Nachmittag und Abend, ist sie quengelig, nimmt ganz hastig ihre Hand in den Mund und saugt auch fest am Finger, wenn ich ihn ihr anbiete. Lege ich sie erneut an die Brust, saugt sie stark und will trinken. Das Problem ist: ich habe keine Milch mehr! Sie tat mir so leid, dass ich ihr Fertignahrung angeboten habe, allerdings hat sie Schwierigkeiten mit dem Sauger. Kann es auch sein, dass sie die Fertigmilch nicht mag? Und wie verhalte ich mich denn am Besten? Es ist doch wirklich traurig, wenn sie immer hungrig ist und gerne noch etwas trinken möchte. Zumal sie sowieso sehr leicht und auch schon wieder gewachsen ist. Hast du ein paar Tipps für mich?
Viele liebe Grüße,
Nina.
Mitglied inaktiv - 08.03.2004, 20:46
Antwort auf:
Milchmenge nicht mehr ausreichend?
?
Liebe Nina,
nicht jedes Quengeln bedeutet Hunger und bei einem Baby in diesem Alter bedeutet das Saugen an der Hand ebenfalls nicht mehr sicher, dass es hungrig ist, denn die Kinder haben nun die Hand entdeckt und erforschen auch mit den Fingern und der Hand den Mund. Sie erleben es als sinnliches Gefühl, an der Hand zu lutschen, zu saugen und darauf herumzukauen. Außerdem können sich die Zähne bemerkbar machen, so dass auch das ein Anlass sein kann, dass ein Baby auf allen herumkaut, was es bekommen kann.
Mit vier Monaten beginnt zudem eine Zeit, in der viele Kinder eine deutliche Unruhephase haben (was sich auch darin zeigt, dass die Kinder ab diesem Alter in vielen Fällen deutlich schlechter schlafen). Das kann eine anstrengende Zeit für alle Beteiligten sein und viele Menschen raten dann zum Zufüttern (oder sogar Abstillen), obwohl das an der Situation nicht wirklich etwas verbessert.
Probier doch jetzt wenn irgendmöglich einmal aus, ein paar reine Bay- und Stilltage einzulegen. Es kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby. Das Baby häufig anlegen, eventuell mit Wechselstillen und sich selbst so richtig verwöhnen (lassen).
Schon wenige Tage können die Milchbildung auf diese Weise wieder kräftig ankurbeln und das Kind auch wieder besser an der Brust trinken lassen.
Zur moralischen Rückenstärkung kann ich dir dann noch den Besuch einer Stillgruppe empfehlen. Dort triffst Du andere stillende Mütter und der Austausch der Frauen untereinander kann ungeheuer hilfreich sein, um eigene Unsicherheiten abzubauen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.03.2004