Milch reicht nicht - Beikost oder Pre Milch

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Milch reicht nicht - Beikost oder Pre Milch

Liebe Biggi, Meine Tochter ist heute fünf Monate. Seit einigen Tagen ist sie immer unzufrieden nach/während dem Stillen und ich habe das Gefühl sie hat noch Hunger. Sie wächst auch sehr langsam und rutscht immer weiter in den Percentilen ab. Jetzt 5tes Perzentil, geboren ist sie im 50.. Ich würde gern noch lange weiter stillen. Wie kann ich ihr am besten mehr Kalorien zukommen lassen? Wenn ich Gemüsebrei gebe, dann kommt sie ja noch weniger Kalorien zu sich als bei einer Stillmahlzeit. Oder soll ich ihr einfach am Nachmittag mal ein Fläschchen geben? Da habe ich allerdings Angst, dass die Milch noch mehr zurück geht, bzw. Sie die Brust dann eventuell nicht mehr will. Was wäre die beste Vorgehensweise? Vielen Dank im Vorraus! Lotte

von Kpsso am 23.11.2022, 17:43



Antwort auf: Milch reicht nicht - Beikost oder Pre Milch

Liebe Lotte, deine Bedenken teile ich und würde nicht mit der Flasche beginnen. Zunächst würde ich versuchen, die Milchmenge durch vermehrtes Stillen zu steigern, denn die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Vielleicht magst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn du sehr besorgt bist, kannst du auch Muttermilchsahne geben.
Du streichst dazu Milch aus oder pumpst sie ab, gibst sie dann in 10 ml Spritzen und stellst sie dann kopfüber in ein Glas t (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Du wirst sehen, damit wird dein Baby bald einen Schub machen. Alles Gute, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Angst nehmen. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 23.11.2022



Antwort auf: Milch reicht nicht - Beikost oder Pre Milch

Vielen Dank für deine Antwort! und würdest du dann jetzt schon mit Beikost beginnen oder noch einen Monat warten? Ich habe eben Angst, dadss sie dann voll vom Grmüse ist und noch weniger trinkt… aber ja keine kcal zu sich nimmt. Mit dem Abpumpen habe ich gestern Zum ersten Mal probiert um eventuell etwas zu haben wenn sie nachmittags wieder hungrig ist, aber es kam fast nichts nach der Stillmahlzeit…vielleicht nur 10 ml, was mich dann wieder bestätigt hat, dass ich zu wenig Milch habe.. :( Ist das normal , dass so wenig kommt? Ich will ja auch nicht davor abpumpen und ihr die Milch ‚wegnehmen‘….

von Kpsso am 24.11.2022, 07:37



Antwort auf: Milch reicht nicht - Beikost oder Pre Milch

Liebe Lotte, du beginnst ja ganz langsam mit der Beikost und ein paar Löffel schaden sicher nicht und sättigen auch nicht. Der „Abpumptest“ ist nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, festzustellen, wieviel Milch eine Frau bildet. Abpumpen muss gelernt und geübt werden, es muss eine für die Frau passende gut funktionierende Pumpe verwendet werden und selbst die beste Pumpe der Welt kann die Brust nicht so effektiv leeren und zur Milchbildung anregen, wie ein Baby. Immer wieder wird geglaubt, dass man durch Abpumpen erkennen könne, wie viel Milch eine Frau bildet, aber das Abpumpen sagt nie etwas über die wirklich gebildete Milch aus und so hat schon mancher „Abpumptest“ für viele unnötige Tränen gesorgt. Was durchaus vorkommen kann ist, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Auch musst du keine Angst haben, dass du deinem Baby etwas von der Milch wegnimmst. Nach Möglichkeit solltest du nur keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Oder du gibst die Muttermilchsahne. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 24.11.2022



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