Liebe Biggi,
meine Tochter ist aktuell zehn Monate alt und seit mehreren Wochen bereits will sie tagsüber ständig an die Brust, aber trinkt sie manchmal nur ein paar Züge, manchmal aber durchaus auch länger.
Vor diesem häufigen Stillen tagsüber hatte es sich aus meiner Sicht durch die Beikost schon reduziert. Aktuell bekommt sie mittags und abends Brei und vormittags und nachmittags eine feste Jause.
Sie hat auch über sie vergangenen paar Wochen die beiden oberen Schneidezähne bekommen.
Leider hatte sie Ende April und Mitte Mai auch einen Zeckenbiss. Kann das vermehrte Trinken auch damit zusammenhängen?
Wasser aus dem Becher trinkt sie übrigens auch recht viel.
Ist das normal in dem Alter?
Liebe Grüße
von
Maria1108
am 13.06.2023, 13:21
Antwort auf:
„Dauerstillen“ tagsüber
Liebe Maria1108,
eigentlich ist es ein Kompliment an dich, denn deine Tochter zeigt eine gute Bindung, du bist ihr „Heimathafen“ und sie fühlt sich bei dir an der Brust sicher und geborgen.
Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hochgeschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen.
Das Stillen bietet in dem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe, dein Kind kann immer wieder den "Heimathafen" ansteuern, wenn etwas beängstigend ist.
Trotzdem ist Stillen eine ZWEIERbeziehung und wenn sich einer nicht mehr wohlfühlt, muss nach Lösungswegen gesucht werden.
Du kannst deinem Kind durchaus vermitteln, dass es nicht immer an die Brust darf, wenn es dich stört und belastet.
Deine Kleine wird sich vehement wehren, sie wird toben, wüten und traurig sein, aber sie kann lernen, dass du die Regeln aufstellst und jetzt nicht mehr dauernd stillen wirst.
Wenn es für dich jedoch okay ist, dann warte einfach ab - auch diese Phase geht vorbei!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.06.2023