Meine Tochter ist 6 Wochen und hat immer mal Phasen wo sie tagsüber nur an die Brust möchte und vielleicht mal über den Tag verteilt immer mal 20-30 Minuten nickerchen hat. Nachts allerdings schläft sie von ca 23-4:30/5:00 trinkt ein paar Minuten (im Halbschlaf) und schläft wieder bis 8 Uhr wird wegen dem wickeln wach, trinkt und schläft oft nochmal bis 10:30/11:00 & ab dann eigentlich nur noch am dauerstillen(wobei sie eventuell viel nur am saugen ist) bis abends. Dazwischen schläft sie vielleicht mal 20-30 Minuten oder spielt einige Zeit ohne zu quengeln. Ist das normal oder ist sie einfach so übermüdet das sie nicht in den Schlaf findet?
von
Eme2y08
am 16.01.2023, 22:38
Antwort auf:
Baby schläft nachts durch aber tagüber nicht, dafür dauerstillen ist das „normal
Liebe Eme2y08,
für ein so junges Baby ist es tatsächlich vollkommen normal, dass es „dauernd" trinken möchte.
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Babys manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll...
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.01.2023