Baby 2 Wochen alt, starke Bauchschmerzen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby 2 Wochen alt, starke Bauchschmerzen

Liebe Biggi, Mein Neugeborenes quält sich mit starken Bauchschmerzen. Er schluckt beim Stillen sehr viel Luft (trotz Optimierung des Anliegens durch Hebamme) und beim Aufstoßen kommt sehr viel Luft raus. Er hat explosionsartige Stühle, bei denen viel Flüssigkeit und viel Luft abgeht. Er pupst viel (wenn er es denn schafft, diese rauszudrücken). Ich stille ihn nach Bedarf und er kriegt so lange eine Brust, bis ich merke, dass diese "leer" ist. Meine Hebamme geht davon aus, dass ich einfach zu viel Milch habe und der Milchspendereflex so stark ist, dass er mit dem Schlucken kaum hinterher kommt. Tagsüber ist dies nicht so das Problem, aber Abends zunehmend schon. Wir schlafen im Familienbett und ich stille ihn nachts seitlich im Liegen. Dadurch schläft er meist weiter, bzw. wacht gar nicht richtig auf. Aber er macht auch kein Bäuerchen, was die Bauchschmerzen verschlimmert. Er wacht fast alle 30 Minuten weinend auf, tröstet sich etwas mit der Brust und das Spiel geht dann wieder von vorne los. Ich komme dadurch zu extrem wenig Schlaf und weiß mir mittlerweile auch nicht mehr zu helfen. Ich habe einfach das Gefühl, dass er zu viel Luft schluckt und zu viel fettarme Milch abbekommt, was die Bauchschmerzen dann noch verschlimmert. Vielleicht ist es noch relevant, dass es innerhalb von 2 Wochen nach der Geburt ca. 500g zugenommen hat. Hast du noch Ideen, was wir optimieren oder versuchen könnten? Herzlichen Dank! Dena

von Denaaa am 10.01.2024, 23:04



Antwort auf: Baby 2 Wochen alt, starke Bauchschmerzen

Liebe Dena, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Aus meiner Sicht macht es auch Sinn, dass du einmal nach einer Stillberaterin in deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und so gezielter helfen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Melde dich doch bitte wieder, ob die Tipps helfen! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 11.01.2024



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