Baby trinkt häufig und hat Bauchschmerzen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby trinkt häufig und hat Bauchschmerzen

Hallo Biggi! mein Sohn ist 10 Wochen alt und wiegt nun 6,4 kg und ist 59cm groß. Bei der Geburt war er 3120 g schwer und 51cm groß. Schon von Anfang an trinkt er sehr häufig, tagsüber teilweise stündlich. Beruhigen lässt er sich auch nur durchs Stillen und zum einschlafen bringen kann man ihn auch nur durchs Stillen oder in der Trage. Gefühlt wär er am liebsten die ganze Zeit an der Brust.. In der Nacht jedoch hält er auch mal 4-6 h aus. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass er starke Bauchschmerzen hat und diese ebenfalls durchs Stillen kompensiert. Das Problem daran ist jedoch, dass die Bauchschmerzen danach schlimmer werden. Die Stillzeiten auszudehnen ist nicht möglich, da er wirklich sehr stark anfängt zu schreien.. Seit neustem habe ich das Gefühl er wird nicht richtig satt. Er trinkt sehr häufig ist dabei sehr unruhig und sucht nach der Mahlzeit kurz darauf wieder die Brust.. Vor dem Zubettbringen ist es ein lediglicher Stillmarathon bis er dann einige Stunden schläft. Nach 4-5h wird er dann wach und schläft ab dann kaum noch da er nach dem stillen auf einmal starke Blähungen hat und aufgrund der Pupse immer aufwacht und weint. Ich trage ihn dann nachts herum oder massiere seinen Bauch oder stille ihn.. Seine Windeln sind immer sehr voll mit Urin und er hat auch mehrmals am Tag Stuhlgang. Meine Frage ist nun, ob er eventuell nicht satt wird und ich ihn häufiger an die Brust lassen soll oder ob ich das ganze aufgrund der Bauchschmerzen und Blähungen eher herauszögern soll. Liebe Grüße und schon mal vielen Dank im Voraus! Bella

von Bella1005 am 23.07.2021, 20:08



Antwort auf: Baby trinkt häufig und hat Bauchschmerzen

Liebe Bella, keine Angst, es liegt nicht an den kurzen Abständen, dass Dein Kind Koliken hat. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Blähungen sind bei Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Ich kann Dir gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.07.2021



Antwort auf: Baby trinkt häufig und hat Bauchschmerzen

Hallo, Bei uns war es ähnlich. Unsere wollte alle 1,5 h gestillt werden und hing dann meist mehr als 1 Std an der Brust. Der Darm der meisten Babys ist noch unreif. Wir haben in Absprache mit unserem KiA folgendes gemacht: - le*ax bzw es*umisan nach jeder Stillmahlzeit - 30 min max stillen - bei Blähungen Fliegergriff und Baby mit Gesicht nach vorn und angewinkelten Beinen tragen (im Grunde genommen sitzt das Baby wie beim Abhalten) sodass die Luft entweichen kann. Diese Mischung hat sehr geholfen und mit etwa 15 Wochen war der Spuk dann ganz vorbei ;) Liebe Grüße und Kopf hoch

von SuJam am 24.07.2021, 12:59



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