Hallo,
mein Sohn (4 Monate alt) hat seit ca einer Woche mit dem RS Virus zu kämpfen. Er weint eigentlich die ganze Zeit, hat Durchfall und ziemlich starken husten mit Schleim. Jetzt trinkt er sehr schlecht. Anfangs hatte ich das Gefühl eine Brustentzündung zu bekommen, weil er so wenig getrunken hat. Mittlerweile sind meine Brüste allerdings wieder total weich und werden auch kaum prall. Wir hatten vor einiger Zeit auch mit einem Stillstreik zutun, wodurch ich auch schon Angst um die Milchmenge hatte. Das kam dann alles wieder zurück, aber ich habe das Gefühl wir fangen von vorne an. Nur das er halt selbst wenn die Milch läuft nach kurzer Zeit nicht mehr trinken will. Jetzt mache ich mir natürlich Sorgen, dass er generell zu wenig trinkt und natürlich, dass die Milchmenge wieder sehr abnimmt. Er bekommt jetzt wieder vermehrt den Schnuller, weil er sich sonst so reinschreit, dass er nur noch hustet und würgt.
Haben Sie evtl. noch einen Tipp?
von
Babyverliebt
am 08.02.2024, 09:14
Antwort auf:
RSV Baby trinkt kaum
Liebe Babyverliebt,
bitte lass den Schnuller weg, denn ich glaube, dass dein Kind verlernt, gut an der Brust zu trinken!
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Ich würde also den Schnuller erstmal weglassen, denn dieser ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen.
• Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
• Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
• Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an.
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft!
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.02.2024