Hallo,
habe ein riesiges Problem, dass mein 7 Wochen alter Sohn die rechte Seite ablehnt. Zwar war die linke Seite schon immer seine Lieblingsseite, aber die Totalablehnung der rechten hat er jetzt seit Tagen. Warum kommt das auf einmal und was soll ich tun? Wollte im Internet recherchieren und habe eine Seite gefunden, die mir viel Angst machte. Dort stand nämlich, dass bei Ablehnung einer Seite es wahrscheinlich sein kann, dass sich dort ein bösartiger Tumor befindet bzw, entwickelt. Dies sei wissenschaftlich erwiesen.
Wenn ich meinen Sohn an der linken Seite trinken lasse und dann auf die rechte wechsle, das merkt er und hört sofort auf. Habe auch schon versucht die Stellung beizubehalten und nur die rechte Brust zu verschieben, damit er in der selben Lage trinken kann, aber selbst das hat nicht geklappt. Dann habe ich gedacht, die Milch würde vielleicht zu stark in die rechte Brust schießen und habe mal ein paar Minuten nach dem Einschuß gewartet... half auch nicht. Er verzieht das Gesicht und dreht sich weg und wenn ich ihn dann an die linke lege, fängt er an zu trinken. Ich bin am Verzweifeln und weiss nicht mehr ein und aus. Beim 1. Kind hat das wunderbar geklappt. Manchmal wechsle ich von der einen zur anderen und weiss nachher gar nicht mehr, wieviel und wielange er getrunken hat und ob er nun nur die Vormilch bekommen hat. Dann weiss ich auch gar nicht, mit welcher Brust ich dann wieder anfangen soll...
Bitte helfen sie mir!
Mitglied inaktiv - 21.11.2008, 12:32
Antwort auf:
ablehnung eine Seite
Liebe Romy02,
die Brüste und Brustwarzen jeder Frau sind nicht auf beiden Seiten gleich. Es kann sogar sein, dass eine Frau eine normale Brustwarze und eine Hohl oder Flachwarze hat. In einer Brust können mehr Milchgänge liegen als in der anderen, so dass die Milch auf dieser Seite rascher fließt. Es gibt durchaus Babys, die nur eine Brust bevorzugen. Um ein Baby mit einer starken Vorliebe für eine Seite dazu zu bringen, auch an der anderen Seite zu saugen, sollte es zuerst an der bevorzugten Brust gestillt werden. Ist der Milchspendereflex ausgelöst, wird das Baby vorsichtig zur anderen Brust bewegt, ohne seine Stellung zu verändern.
Die Stillmahlzeit sollte an der bevorzugten Brust beendet werden. Mit der Zeit lernt ein Baby, beide Brüste seiner Mutter zu akzeptieren.
Lehnt ein Baby eine Brust schon gleich nach der Geburt ab, schlagen wir den Müttern vor, den Arzt zu konsultieren, um sicherzugehen, dass für die Ablehnung keine medizinischen Gründe bei dem Baby vorliegen, die das Trinken auf der Seite unangenehm machen. Solche Gründe können sein: verstopfte Nase, Ohrenentzündung, Zahnung, ein Bruch, verschobene Halswirbel oder ein gebrochenes Schlüsselbein. Je nach der Stellung, die das Baby im Mutterleib hatte, braucht es manchmal einige Tage, bis seine Halsmuskeln locker genug sind, um den Kopf frei hin und herzubewegen.
Auch ein älteres Baby kann plötzlich eine Brust verweigern, aus denselben Gründen wie oben beschrieben. Es können aber auch noch andere Ursachen vorliegen. Nach einer Mastitis oder vorübergehendem Abstillen kann die Milch salzig schmecken. Gelegentlich weigert sich ein Baby ein oder zwei Tage zu Beginn der Menstruation seiner Mutter, an der Brust zu trinken. Wenn die Mutter ihr Deodorant, den Körperpuder, die Hautcreme, das Parfum, Haarspray, Waschmittel oder den Weichmacher gewechselt hat, gibt es Babys, die sich weigern zu trinken. Wenn ein Baby gleich, welchen Alters plötzlich nur eine Brust ablehnt und alle diese Gründe untersucht worden sind, schlagen wir der Mutter vor, eine Brustuntersuchung machen zu lassen. Eine so plötzliche Ablehnung kann auf eine Krebsgeschwulst hinweisen (selten!!!).
Eine Mutter kann ihr Baby auch mit einer Brust voll ernähren. Weigert sich das Baby hartnäckig, auf beiden Seiten zu trinken, wird sich die unbenutzte Brust langsam zurückbilden, und zwar in den Zustand, den sie vor der Stillzeit hatte. Bei der anderen Brust wird das Milchangebot zunehmen. In den ersten Lebenswochen wird ein Baby, das nur mit einer Brust gestillt wird, möglicherweise häufiger als zehn bis zwölfmal in 24 Stunden trinken wollen.
Es kann auch sein, dass ein Baby von Geburt an pro Mahlzeit nur eine Brust leer trinken will. Dies ist ganz in Ordnung, so lange das Baby täglich mindestens sechs nasse Windeln und zwei bis fünfmal Stuhlgang in den ersten sechs Wochen nach der Geburt hat. Es sollte außerdem 120 bis 210g pro Woche zunehmen. Die Mutter sollte natürlich das Baby jederzeit dann anlegen, wenn sie die Überfülle an Milch in einer Brust als unangenehm empfindet. Wird eine Brust zu selten geleert, kann das zu einem Milchstau führen, was wiederum das Risiko einer Brustentzündung erhöht.
Ich hoffe, ich konnte Sie beruhigen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.11.2008