Hallo an alle, ich habe einen 9 Monate alten Sohn. Er schläft immer noch nicht durch. Er möchte 1-3 mal die Flasche in der Nacht. Tagsüber bekommt er eine ausgewogene Ernährung. Ich bin mir sicher das er schön satt ist, wenn er ins Bett geht. Was meinen Sie, an was kann es liegen das er nachts nicht durchschläft? Und was kann ich unternehmen das er es schafft mit dem Schlafen?
von
"Annalena"
am 30.08.2018, 13:19
Antwort auf:
Ab wann keine Milch mehr in der Nacht?
Lieber „Alwin“,
wann und vor allem wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben.
Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden.
Der Durchschlaf hat nicht unbedingt was mit dem Essen und Hunger zu tun. Nicht alles lässt sich ursächlich auf die Ernährung zurückführen, und somit auch nicht auf eine ausreichende (oder üppige) Abendmahlzeit.
Beim Schlafverhalten spielen viele Faktoren eine Rolle, sehr stark die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen (meist im Laufe des zweiten Halbjahres). Dabei ist jedoch jedes Baby unterschiedlich. Es kann auch Phasen geben, da klappt das Durchschlafen bestens, dann wiederum werden phasenweise die Nächte zum Tag.
In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Achten Sie auf ausreichend Getränke tagsüber und vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen.
Gehen Sie hier ganz nach Ihrem eigenen Empfinden vor, was für Ihren Sohn gerade richtig ist.
Möchten Sie einmal eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend! - müssen Sie Ihrem Junge dabei helfen ohne Milch in der Nacht auszukommen.
Lassen Sie das Fläschchen dazu ausschleichen (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen.
Versuchen Sie auch mehr und mehr Ihren Sohn anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Sie müssen einmal durch diese Phase hindurch. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen. Benennen Sie eine konkrete Zeit. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.
Es geht dann schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen.
Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Säuglinge sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt.
Alles Liebe und viele Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 30.08.2018