Guten Morgen Herr Dr.Paulus
Ich habe vor 2 Tagen Ulsal 150 mg von meinem FA bekommen da ich extremen Gastritis uns Sodbrennen habe dass die Schmerzen teilweise unerträglich sind. Ich habe Renie und Galvosan probiert leider nichts geholfen.. Nach der Einnahme ist es ein wenig besser...nur ich habe einwenig bedenken da ich gelesen habe dass den Wirkstoff auch mein Baby über den Mütterlichen bekommt.. Ich weiss nicht ob es schädlich für mein Baby ist und weiß nicht ob ich sie weiterhin nehmen soll oder die übrigen 3 Monate der Schwangerschaft irgendwie durchhalten soll..
Was meinen Sie dazu?
Danke,Lg
von
Snjezana
am 24.08.2018, 09:34
Antwort auf:
Tabletten in der Schwangerschaft
Schwangere klagen mitunter über ausgeprägtes Sodbrennen. Wenn die Probleme nicht durch Änderung des Lebensstils behoben werden können (z. B. viele kleine Mahlzeiten, Hochlagerung des Oberkörpers beim Liegen) gelten Antazida wie Calciumcarbonat / Magnesiumcarbonat / Kaliumhydrogencarbonat (z. B. Rennie, Gaviscon Advance) als Mittel 1.Wahl. Die Base Carbonat puffert dabei die Magensäure. Eine kindliche Schädigung ist nicht zu befürchten.
Bei Versagen der obigen Alternativen wäre durchaus auch die Einnahme von Omeprazol oder Ranitidin (z. B. Ulsal) vertretbar, zumal Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden.
In einer schwedischen Kohortenstudie lag die Fehlbildungsrate nach Exposition mit Protonenpumpenhemmern nicht höher als in einem unbelasteten Vergleichskollektiv. 282 der 295 erfassten Schwangeren hatten bei dieser Untersuchung Omeprazol eingenommen (Kallen 1998). Eine weitere Kohortenstudie zur Anwendung von Omeprazol im I.Trimenon fand unter 139 exponierten Kindern ebenfalls keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Ruigomez et al 1999). Eine Publikation zu 91 Schwangerschaften, die nach Kontakt mit dem Teratogen Information Service weiter verfolgt wurden, zeigte ebenfalls keine Häufung angeborener Anomalien (Lalkin et al 1998). Eine neuere Auswertung aus dem schwedischen Schwangerschaftsregister ergab unter 863 Anwendungen von Omeprazol im ersten Trimenon keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Kallen 2001).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 24.08.2018