Guten Tag Herr Prof. Paulus
Gerne möchte ich Sie um Ihre Einschätzung bitten zu folgendem Fall. Ich habe in der 10ten SSW unserem Hund ein Zeckenhalsband mit den Wirkstoffen Pyrethrum 1.95% und Margosa 2.5 % angelegt. Der Geruch war so stark, dass ich es nach zwei Tagen entfernt und entsorgt habe. Meine Frage wäre ob der kurzzeitige Kontakt beim Anlegen sowie zum Fell des Tiers dem Embryo geschadet haben könnte. Ich sorge mich vorallem wegen dem Wirkstoff Pyrethrum. Besten Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung.
von
simone12
am 16.04.2021, 08:31
Antwort auf:
Pyrethrum (1.95 %,) in Tierhalsband schädlich für Embryo
Pyrethroide kommen als Inhaltsstoffe in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Permethrin ist z. B. ein synthetisches Pyrethroid, das in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle von Ektoparasiten erfolgreich angewandt wird. Seit 1980 werden Permethrin-Präparate zur äußerlichen Behandlung von Krätze und Kopfläusen eingesetzt. Sie erwiesen sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als zuverlässig wirksam und frei von toxischen Nebenwirkungen, selten wurden allergische Reaktionen beschrieben. Daher wird Permethrin v.a. zur Behandlung in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen (Fölster-Holst et al 2000).
Bei äußerlicher Anwendung am Menschen ließ sich nur eine geringe Resorption von max. 2% feststellen (Meinking 1996).
Da Sie ja nicht selbst mit Pyrethrum behandelt wurden, sondern nur kurzfristig Kontakt mit dem Halsband hatten, sehe ich keinerlei Probleme für die Schwangerschaft.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 16.04.2021