Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, unser Kind ist zehn Monate alt und wird noch teilweise gestillt. Die wenigen Male, die ich in Schwangerschaft und Stillzeit beim Friseur war, habe ich bis auf normales Shampoo und Spülung auf alles Zusätzliche verzichtet. Nun habe ich beim Friseur Strähnchen machen lassen. Da es viele feine waren, wurde ich beim Auswaschen gefragt, ob eine Pigmentpflege auf die Haare darf. Man weiß dort, dass ich noch stille. Auf meine Nachfrage, was genau eine Pigmentpflege sei, lautete die Antwort, das sei wie ein Silbershampoo, was ich nicht weiter bedenklich fand. Die Pflege wurde also in die nassen Längen gegeben, ich meine größtenteils nicht direkt auf den Haaransatz, blieb nur ca. drei Minuten im Haar (laut Hersteller werden sogar zehn Minuten empfohlen) und wurde anschließend mit Wasser ausgespült. Leider juckte im Nachhinein meine Kopfhaut ziemlich und ich habe mich erst später genauer nach dem Produkt erkundigt und dabei festgestellt, dass es sich um eine Tönungspflegemaske handelt, die laut Hersteller bis zu acht Haarwäschen hält. Würden Sie sich einmal die Inhaltsstoffe ansehen? Wasser, Propylene Glycol, Cetearyl Alcohol, Behentrimonium Chloride, Steareth-20, Phenoxyethanol, Parfum, Glycerin, Isopropyl Alcohol, Mica, Polyquaternium -37, Potassium Phosphate, Propyolene Glycol Dicaprylate/Dicaprate, Persea Gratissima Oil, Prunus Armeniaca Kernel Oil, Tocopheryl Acetate, Titanium Dioxide, Benzyl Salicylate, PPG- Trideceth-16, Limonene, Linalool, Sodium Hydroxide, Acrylates/Stearyl Methacrylate Copolymer, Basic Red 76, HC Blue No. 16, HC Blue No. 2, Citric Acid. Ich glaube, die Inhaltsstoffe sind grundsätzlich nicht weiter bedenklich, ich mache mir aber wegen der drei aufgeführten Farbstoffe (aromatische Amine und Azofarbstoff?) Gedanken, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Produkt, das laut Hersteller für die wöchentliche Anwendung gedacht ist, sonderlich schädlich sein kann. Mit einer richtigen Haarfärbung ist das nicht zu vergleichen, oder? Milch abgepumpt hatte ich nicht. Unser Kind wollte bei meiner Rückkehr auch sofort trinken, so dass keinerlei Stillpause stattfand. Rechnen Sie angesichts der kurzen Einwirkzeit mit einem (erwähnenswerten) Eintrag in die Muttermilch und damit schädliche Wirkung für das Kind? Ich bedanke mich im Voraus schon herzlich für Ihre Einschätzung.
von Leni1203 am 24.02.2023, 08:10