Guten Tag!
Ich befürchte, eine Nasennebenhöhlenentzündung "auszubrüten", diese hatte ich im Frühjahr vor der Schwangerschaft schon einmal und mußte damals ziemlich viel Antibiotika nehmen, da es mit pflanzlichen Mitteln nicht mehr zu beseitigen war.
Nun wüßte ich gern, ob bzw. was ich während den letzten Wochen der SS nehmen darf?
Ich benutze momentan eine Nasendusche mit Emser-Nasensalz und würde gern zusätzlich einen Erkältungstee aus Linden-und Holunderblüten trinken--oder muß ich dann mit unerwünschten Nebenwirkungen rechnen?
Falls die Beschwerden noch schlimmer werden ( damals konnte ich kaum aufstehen, ohne dass mir die Tränen kamen, solche Kopfschmerzen hatte ich), gibt es noch andere Präparate zum Einnehmen?
Ich befürchte nämlich, falls es noch schmerzhafter wird, keine Spontangeburt "durchzustehen", weil das Pressen auch so auf den Kopf geht!
Danke für Ihre Antwort!
J.Heise
Mitglied inaktiv - 02.01.2009, 10:55
Antwort auf:
Nasennebenhöhlenentzündung
Die Anwendung von pflanzlichen Präparaten mit Linden- oder Holunderblüten wäre durchaus vertretbar, zumal Sie sich weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden.
Auch der Einsatz von Sinupret® forte käme in Frage. Bei Sinupret® forte handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit Anteilen aus Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Die aus der Volksmedizin bekannten Wirkstoffe sind bisher nicht als fruchtschädigend aufgefallen. Nach Angaben des Herstellers hat sich bei umfangreicher Anwendung am Menschen kein Verdacht auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben. Auch der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen.
Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays pro Nasenöffnung anwenden.
Bringt diese symptomatische Behandlung keinen entscheidenden Erfolg, sollte auch über den Einsatz von Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine, Roxithromycin) nachgedacht werden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 04.01.2009