Frage: Medikament gegen Nasennebenhöhlenentzündung/Angina

Hallo! ich habe im Februar entbunden und befinde mich mit meinem 4 monatigen Säugling (7kg) in der Stillzeit. Leider hat uns alle nun ein fiebriger, wahrscheinlich viraler Atemwegsinfekt erwischt - auch den Kleinen. Mein ganzer Kopf ist total zu und ich würde gerne schleimlösende Präparate (z.B. Soledum, Gelomyrthol,o.ä) nehmen. Darf ich das? Welche darf ich in der Stillzeit nehmen? Zudem klage ich über eine Reizung der Seitenstränge. Gibt es dafür auch in der Stillzeit zugelassene und geduldete Medikamente (Tantum Verde, Angocin o.ä.)? Vielen Dank im Voraus.

von milkyway82 am 15.06.2018, 21:11



Antwort auf: Medikament gegen Nasennebenhöhlenentzündung/Angina

Angocin® Anti-Infekt N Filmtabletten enthalten Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel. Beide Heilpflanzen wirken antiviral und antimykotisch und je nach Dosis bakteriostatisch bzw. bakterizid. Die antimikrobielle Wirkung beruht auf den in beiden Pflanzen enthaltenen Glucosinolaten (Glucotropaeolin in Kapuzinerkresse, Sinigrin und Gluconasturtiin in Meerrettich). Aus diesen Glucosinolaten werden nach oraler Aufnahme auf enzymatischem Wege die sog. Senföle (Isothiocyanate) gebildet, welche die eigentlichen antimikrobiell aktiven Substanzen darstellen. In entsprechenden Tierversuchen konnten keine Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen von ANGOCIN Anti-Infekt N festgestellt werden. Aus der über 40jährigen therapeutischen Anwendung des Arzneimittels sind bisher ebenfalls keine Verdachtsmomente, die eine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit ausschließen würden, bekannt geworden. Erkältungskrankheiten und Halsschmerzen werden oft durch Virusinfekte ausgelöst. Unproblematisch wäre dabei die Anwendung von Gurgellösungen mit desinfizierenden Substanzen wie Hexetidin (z. B. Hexoral), Dequaliniumchlorid (z. B. Gurgellösung-ratiopharm), Cetylpyridiniumchlorid (z. B. Dobendan), da die Substanzen bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht in relevantem Umfang aufgenommen werden. Gelomyrtol enthält ätherische Öle (Limonen, Cineol, Pinen). Wegen der fettlöslichen Eigenschaften der Inhaltsstoffe muss ein Übertritt in die Muttermilch als sehr wahrscheinlich angesehen werden. Komplikationen wurden jedoch für den Säugling nach langjährigen Erfahrungen nicht beobachtet. Bei Sinupret forte handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit Anteilen aus Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Hinweise auf schädigende Effekte des Medikamentes für den Säugling sind uns nicht bekannt. Aufgrund von Untersuchungen bestehen auch gegen den Einsatz von Soledum Kapseln während der Stillzeit keine Bedenken, da der Wirkstoff Cineol nicht in die Muttermilch übertritt.

von Dr. Wolfgang Paulus am 19.06.2018



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