Hallo,
ich lebe im Ausland, die medizinische Betreuung ist hier nicht so modern wie in Deutschland.
Vor ca. vier Wochen hatte ich schon eine leichte Nasennebenh.entz. Da ich zeitgleich einen Magen-Darm-Infekt hatte, bekam ich fuer den Amoxicillin, die Nasenenzuendung verbesserte sich auch gleich mit.
Jetzt hat mich eine neue Nasennebenh.entz. erwischt. Ich komme mit dem Nasenspray Nasivin klar, ich nehme es nur zum Schlafen. Gegen die Schmerzen im Wangenknochen und Augenhoehlenbereich nehme ich 3mal tgl. 500g Paracetamol.
Ist es nach ueber einer Woche angeraten, ein Antibiotikum zu nehmen? Welches? Wuerde das gern bis Dienstag wissen, da ich wieder Termin bei meiner Gyn hab.
Kann man von einer bakteriellen Infektion ausgehen, da erst nur eine Seite betroffen war?
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 02.05.2008, 11:10
Antwort auf:
Medikamente bei Nasennebenhöhlenentzündung
Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Oxymetazolin (z. B. Nasivin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben.
Der Wirkstoff könnte bei hoher systemischer Konzentration zur Vasokonstriktion (Gefäßverengung) und uteroplazentaren Minderperfusion (verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen) führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Man sollte nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub pro Nasenöffnung anwenden.
Paracetamol gilt als Schmerzmittel bzw. fiebersenkendes Mittel der ersten Wahl in der Schwangerschaft.
Wenn keine Besserung der Nebenhöhlenentzündung eintritt, wäre nach fachärztlicher Konsultation die Anwendung von Antibiotika zu erwägen. Penicillline (z. B. Amoxicillin) und Cephalosporine gelten als Antibiotika erster Wahl in der Schwangerschaft.
Im zweiten und dritten Trimenon kann man auch Clindamycin oder Roxithromycin bei Sinusitis einsetzen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 03.05.2008