Sehr geehrter Dr. Paulus,
ich habe drei Kinder und litt in den vergangenen Ss jedesmal unter HG. Doch es gibt eigentlich keine hifreichen Medikamente dagegen. Wir möchten gern noch ein Kind haben. Ich habe von Meclozin gehört. Das kann man sich scheinbar im Ausland besorgen. Doch meine Frauenärtzin rät mir davon ab. Doch ich sehe keine andere Alternative zu dem nächsten bevorstehenden Krankenhaus-Aufenthalt wegen HG. Deshalb meine Frage an Sie: Könnte ich das bedenkenlos anwenden und vielleicht sogar schon "propylaktisch" einnehmen, damit es gar nicht erst wieder so schlimm wird?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
von
beaes
am 12.07.2013, 10:44
Antwort auf:
Medikamente gegen Ss-Erbrechen, Hyperemesis Grav.
Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 1.014 Schwangeren nach Anwendung von Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien fest (Heinonen et al 1977). In einer anderen Studie mit 613 Schwangeren wurde nach Medikation mit Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel ebenfalls keine Zunahme von Fehlbildungen beschrieben (Milkovich & van den Berg 1976). Bei drei Fall-Kontroll-Studien über insgesamt ca. 1.300 Kinder mit angeborenen Störungen war Meclozin nicht überdurchschnittlich häufig vertreten (Mellin 1964; Nelson & Forfar 1971; Greenberg et al 1977).
Bei Meclozin handelt sich um einen der am längsten in der Schwangerschaft erprobten Wirkstoffe. Meist genügt eine Tagesdosis von 25 bis 50 mg.
Leider ist der Wirkstoff Meclozin derzeit aufgrund ökonomischer Erwägungen der Hersteller nicht auf dem deutschen Markt erhältlich, jedoch im benachbarten europäischen Ausland.
Sinnvoll wäre allerdings eine Anwendung von Meclozin erst bei Beschwerden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 15.07.2013