Hallo Herr Dr.Paulus,
mein Mann nimmt tgl.1,25 mg Finasterid.
Kann das Medikament in dieser geringen Dosis schon bei der Zeugung schädlich sein?
Wie ist es,wenn ich bei eingetretener Schwangerschaft mit seinem Sperma in Kontakt komme?Bestehen da bei dieser geringen Menge Risiken?
Viele Grüße
Muckeli
von
Muckeli
am 07.11.2014, 13:02
Antwort auf:
Finasterid Einnahme des Mannes
Die antiandrogene Potenz von Finasterid führte im Tierversuch bei hoher Dosis zu entsprechenden Veränderungen des äußeren Genitale. Beim Menschen wäre damit theroretisch ab der 8.SSW zu rechnen.
Unter Einnahme einer Tagesdosis von 5 mg Finasterid fanden sich im Ejakulat weniger als 1/50 der Dosis, die beim Erwachsenen keine Auswirkung mehr auf den Testosteronspiegel hat. Eine Beeinträchtigung des Feten ist daher ebenfalls unwahrscheinlich. Allerdings sollte nach Eintritt einer Schwangerschaft eine Exposition des Feten mit Finasterid über das Sperma bei Geschlechtsverkehr möglichst vermieden werden (Kondome!).
Als Nebenwirkungen der Therapie mit Finasterid wurden bei Männern verminderte Libido, Ejakulationsstörungen und Impotenz beobachtet. In letzter Zeit berichten mehrere Publikationen von reversiblen Beeinträchtigungen des Spermiogramms unter Anwendung von Finasterid (Liu et al 2008, Collodel et al 2007, Amory et al 2007).
Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ist unter väterlicher Einnahme von Finasterid um dem Zeugungstermin nicht zu befürchten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 09.11.2014