Liebe Frau Westerhausen, ich leide seit 10 Jahren an einer transphinktären perianalen Fistel in SSL 11 Uhr, die beide Schließmuskeln durchkreuzt und Richtung Damm/Vagina läuft bzw. recht nah am Scheideneingang nach außen dringt. Diese ist loop-markiert, nur in einer ersten OP in 2014 wurde der äußere Teil ausgeschnitten, was man auch an einer Narbe am linken Damm sehen kann. Dort wurde allerdings auch zweimal eine Bartholin-Zyste eröffnet. Mein erstes Kind habe ich daher 2019 per KS entbunden. Nun stehe ich kurz vor der Entbindung meines zweiten Kindes, das aktuell noch durchschnittlich groß geschätzt wird. Ich wollte eigentlich keinen weiteren KS, habe nun aber doch zunehmend Ängste vor einer Vaginalgeburt, auch wenn es eigentlich mein Wunsch ist. Sämtliche Facharztgespräche mit Proktologen, Gynäkologen etc. halfen mir nicht, eine Entscheidung zu treffen. Niemand möchte mir zu einer Option raten, tendentiell wird eher der KS als "sicherer" Weg aufgezeigt. Meine Beleg-Hebamme möchte mich in meinem Wunsch unterstützen, hat gesagt wir würden unter Geburt kein Risiko eingehen (keine Saugglocke, kein Powerpressen). Gleichzeitig sei das Dammgewebe aber durch die Fistel geschwächt und drohe eher zu reißen. Die Frage ist, was dann schlimmstenfall passieren kann (rektovaginale Fistel/Schließmuskeldefekt?) und ob man das gut beheben kann. Schließlich ist die Sectio auch kein kleiner Eingriff. Generell steht die Frage im Raum, ob der Morbus Crohn langfristig hinsichtlich der Beckenbodenfunktionalität ein Problem darstellt. Die Gastroenterlogen sagen aber, der Crohn an sich sei keine KS-Indikation, es geht nur um die Fistel. Die Proktologen/Chirurgen beziehen sich eher darauf, dass das in x Jahren ein Problem darstellen könnte, und es mit Crohn schwieriger sei, einen Defekt zu kompendieren. Ein Dammschnitt sollte auf jeden Fall vermieden werden, soviel ist klar. Die Gynäkologen wiederum zeigten einen gezielten Dammschnitt als Möglichkeit auf, um einen Riss in Richtung Fistel zu vermeiden. Insgesamt habe ich einfach das Gefühl, es gibt kein Vergleichsfälle und deshalb tun sich die Ärzte schwer, zu etwas zu raten. Haben Sie einen Rat für mich oder entsprechende Erfahrungen? Danke und viele Grüße!
von KMD1987 am 17.11.2023, 10:04