Hallo Katrin, ich habe folgendes: Unsere Tochter ist jetzt 3 1/2 Wochen alt und eigentlich sehr pflegeleicht. Wenn sie tagsüber ihre Wachphasen hat, will sie auf keinen Fall allein im Wagen oder im Bett liegen, sondern auf den Arm und am besten umhergetragen werden. Lasse ich sie liegen, schreit sie sich richtig ein, wird knallrot und holt manchmal nicht mal mehr Luft. Sobald ich sie hochnehme, ist Ruhe. Nun kommen so viele schlaue Kommentare, daß man ein Kind auch mal schreien lassen muß; daß es sich daran gewöhnen muß, daß die Eltern nicht immer sofort Zeit haben; daß wir das Kind verwöhnen und sie das ausnutzt usw. Mich verunsichert das, obwohl ich der Meinung bin, daß unsere Süße einfach noch zu klein ist, um sie zu "erziehen". Kann man ein so kleines Wesen schon verwöhnen und sich somit die Schwierigkeiten für später einhandeln, von wegen das Kind macht das aus Berechnung?
Und ist es okay, das Baby erst ins Bett zu legen, wenn es schon schläft oder sollen wir bereits jetzt versuchen, daß sie in ihrem Bett erst einschläft?
Vielen Dank für die Hilfe und ein großes Lob an das Forum. Es tut gut zu wissen, daß man mit seinen Fragen nicht allein steht und daß Du immer so kompetente Antworten gibst.
Mitglied inaktiv - 10.05.2005, 16:56
Antwort auf:
schreien lassen
Liebe Alexandra,
die anderen Mütter sprechen mir aus dem Herzen; ebenso wie Sie schon fühlen und handeln!
Ihr Baby ruft nach Ihnen und Ihnen tut es in der Seele weh es weinen zu sehen. Gehen Sie weiterhin Ihrem mütterlichen Bedürfnis nach und schützen, wiegen und trösten Sie Ihr Kind. Das Urvertrauen wird nur so aufgebaut und aufrechterhalten. Sie sind für Ihr Kind Beschützerin und Fürsprecherin; der Fels in der Brandung....
Ein Tragetuch kann Ihnen die Nähe zum Kind kräftemäßig erleichtern. So haben Sie beide Hände frei, das Baby ganz dicht am Körper und es kann Ihren Duft, Herzschlag und Ihre Stimme und Aktivität erleben. So kann es sich sicher in den Schlaf wiegen oder ganz sacht seine neue Welt entdecken.
"Gute Ratschläge" verunsichern gerade in der ersten Zeit wirklich mehr, als dass sie helfen. Oftmals steht meineserachtens Neid dahinter oder die Suche nach der eigenen Bestätigung, dass die jeweiligen Eltern bei Ihren Kinder alles richtig gemacht haben.... Aber haben Sie es wirklich?
Ein Baby wird bis zum 6.Monat durch Tragen und Schmusen etc. nicht verwöhnt. Im Gegenteil; es erlebt somit die Sicherheit,dass die Eltern immer schützend im Hintergrund stehen. So traut sich ein Kind eher einen Schritt vorzugehen, weil es weiß, dass die Eltern ihm den Weg ebnen. Ein sich verloren fühlenes Kind wird eher klammern, weil es keine Verläßlichkeit kennt.
Sie tun Ihrem Baby das beste der Welt. Geben Sie ihm weiter Ihre unmittelbare Nähe!
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 12.05.2005
Antwort auf:
schreien lassen
Liebe Alexandra,
ich finde es nicht schlimm, ein 3,5 Wochen altes Kind möglichst viel umherzutragen. Ganz im Gegenteil! Du verwöhnst Dein Kind damit nicht, sondern gibst ihm so die nötige Wärme und Geborgenheit. Schreien lassen würde ich ein Kind in dem Alter auf keinen Fall. Mein Sohn ist inzwischen 6 Monate alt und ich habe ihn nie schreien lassen und von Anfang an viel herumgetragen (trotz ebenso blöder Kommentare aus der Verwandtschaft). Das Ergebnis ist ein ruhiges und ausgeglichenes Baby.
Wir haben von Anfang an versucht, unserem Sohn das Einschlafen im eigenen Bettchen beizubringen, was aber erst mit zunehmendem Alter gelungen ist.
Laß Dich nicht verunsichern und höre auf Deinen Bauch.
Viele Grüße,
Katja
Mitglied inaktiv - 11.05.2005, 14:34
Antwort auf:
schreien lassen
halloechen.
Ich kenne Ihr Problem ebenso sehr gut. Oftmals sind die gut gemeinten Ratschlaege nicht sehr gut fuer die Entwicklung des Kindes u. schaedigen es eher statt diese nuetzen. Ich bin ebenso Mutter von einem nun vier Wochen alten Sohn, welches zu dem mein erstes Kind ist. Bereits in der ersten Woche nach der Entbindung riet man mir das Kind schreien zu lassen aus disziplinarischen Gruenden, was ich schrecklich und fatal sowie verwirrend fand.
Es sind doch gerade die ersten Wochen und Monate die so entsch. fuer die Entwickl. und das Wachsen der Bindung bes. zwischen der Mutter und dem Kind, aber auch dem Vater. Wie sonst soll sich denn das Kleine bemerkbar machen.Es kann nicht sprechen oder deuten was es moechte.Ich verlasse mich da auf meine "innere stimme" und mein wachsendes Muttergefuehl.Warum soll iche denn das Kleine bestrafen, dafuer, dass es hilflos ist und die Naehe der Mutter und Vater sucht.Sie kennen doch die Eigenschaften des Kindes am besten und wir lernen doch was es hat und es lernt von uns , in dem wir reagiern. Es ist jetzt auf meine hilfe angewiesen, denn im Mutterleib bestand doch kein Grund zur Sorge.Es war schoen warm, die Naehrtoffe fix und fertig zugefuehrt... Ich habe auch hier in den Foren viele hilfreiche Tipp's beim durchstoebern gefunden.Ich halte niht's von dieser Einstellung. Viel spass und Freude mit der Kleine u. alles Gute...
Mitglied inaktiv - 11.05.2005, 15:54