Hallo Katrin!
Ein frohes Neues Jahr wünsche ich dir! Vielen Dank, dass du uns mit so tollen Ratschlägen hilfst!
Vielleicht kannst du mir mal wieder helfen, ich weiß nicht mehr weiter. Mein Sohn, jetzt 14 Monate, hat Angst vor dem Baden, schon von Anfang an. Ich habe schon mehrere Sachen ausprobiert: Spielzeug, große/kleine Badewanne, Dusche, Waschbecken, verschiedene Wassertemperaturen, Bad mit Mama/Papa. Es scheint höchstens schlimmer zu werden. Mittlerweile baden wir ihn nur jede 3-4 Wochen, sonst nur waschen mit Wasser oder Schwamm mit Seife. Es ist so schlimm, dass er schon schreit, wenn ich ihn im Badezimmer ausziehe und abstelle (statt über dem Waschbecken abzuwischen), oder sogar, wenn er einfach nur sieht, dass jemand anderes badet.
Die ganze Zeit schreit er, auch noch recht lange nach dem Bad kann er sich nicht beruhigen.
Hast du irgendeinen Tip? Ich bin ratlos, noch dazu, weil meine Große eine echte Wasserratte (oder Meerjungfrau) ist.
Liebe Grüße,
Ivdazo
von
Ivdazo
am 02.01.2019, 00:01
Antwort auf:
Angst vor dem Baden
Liebe Ivdazo
Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr und freue mich, wenn ihr euch hier wohlfühlt und Tipps und Ideen mitnehmen könnt :)).
Was mich interessieren würde:
Wie ist Euer Sohn geboren? Wie war Euer gemeinsamer Beginn, das Bonding? Was für ein " Typ" ist Dein Sohn; eher zart und sensibel oder doch recht abenteuerlustig und kann auch mal "anecken"?
Mag Dein Sohn körperliche Nähe oder befreit er sich aus einer Umarmung ?
Und- ward ihr schon einmal in einem Schwimmbad schwimmen?
Obwohl es fast paradox klingt- aber, viele Kinder, die Wasser vorher als unheimlich empfanden und das Baden ablehnten, konnten sich über die das gemeinsame Schwimmen dem Wasser wieder nähern.
Noch eine Idee: lass Deinen Sohn versuchsweise mal mit einem Body in die Wanne steigen. Schau mal, ob er es mag. Evt. könnte noch ein Miniplanschbecken in der Wanne oder Dusche eine Option sein, dass Dein Sohn sich dem Wasser nähert. Befasse Du Dich mit dem Wasser und summe oder singe... fordere Deinen Sohn nicht auf zu kommen oder verbalsiere " Du musst keine Angst" haben. Diese Worte suggerieren, dass eine Gefahr lauert... Beschreibe das Wasser. " Das plätschert schön. Es ist ganz klar- ui, ich sehe da, was im Wasser... guck mal!" etc. Und wenn sich Dein Sohn ohne zu weinen bis zu Dir traut, dann habt ihr schon einen riesen Schritt gemacht. Das nächste Mal geht es weiter...
Zudem könnt ihr das Baden aus dem Badezimmer z.B in dem Planschbecken, auslagern. Dieser "Szenenwechsel" kann für Deinen Sohn eine Hilfe sein, seine Ängstlichkeit durch andere Bedingungen viel weniger oder bestenfalls gar nicht wahrzunehmen.
Baden sollte kein Thema sein. Nur: Wasser macht Spaß :).
Was denkst Du?
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 03.01.2019
Antwort auf:
Angst vor dem Baden
Hallo Katrin!
Danke für Deine Antwort! Deine Tipps werde ich ausprobieren, hoffentlich lässt sich so seine Angst zumindest etwas verringern.
Du fragst auch nach der Geburt. Es war eine spontane Geburt, wobei er sich an dem Tage nochmal unbemerkt zurückdrehte in BEL.
Es ging alles recht schnell, war ja auch meine zweite Geburt, die Presswehen fingen schon im Auto an, wenige Kilometer vor dem KH. Dann im Kreißsaal, kaum war ich auf der Liege, hatte ich einen Blasensprung mit Fußvorfall, der Oberarzt wurde gerufen und auch ein Kinderarzt. Etwa 5 Minuten später war mein Sohn auf der Welt, aber ich bekam einen Riesenschreck, wweil die Nabelschnur sofort durchtrennt wurde und er zum Heizstrahler getragen wurde, bläulich und still (wie es mir vorkam), wo ihn der KiA sofort untersuchte. Es schien aber alles gut zu sein, denn wenig später bekam ich ihn, und die Apgarwerte waren auch 9/10/10. Er hat auch bald darauf die Brust genommen, auch sonst war alles gut. Gewicht war 3310 g, 50 cm lang.
Vom Typ her ist er recht offen, draufgängerisch, zeigt selten Angst, und ist auch bei Schmerzen nicht so empfindlich. Er hat auch seinen eigenen Willen. Er mag schon gerne kuscheln (solange er nicht in Entdeckerlaune ist), will aber auch gleichzeitig etwas Freiraum (Arme müssen frei beweglich sein z.B.)
Jetzt bin ich mal gespannt, was Du aus den Infos herauslesen kannst.
Liebe Grüße,
Ivdazo
von
Ivdazo
am 03.01.2019, 21:03
Antwort auf:
Angst vor dem Baden
Liebe Ivdazo
Ich habe nach der Geburt gefragt, da manche Kinder mit einem besonderen Geburtserlebnis tatsächlich das Wasser ablehnen. Hier geht es oft um die die Situation einer sozusagen "erzwungenenen" Geburt in operativer oder mit instrumentell unterstützender Hilfe z.B Saugglocke, Zange etc....oder extrem schnell geboren wurden.
Kinder, die das Phänomen der Wehe, der durchgängig körperlichen massierenden Tiefenwahrnehmung, nicht kennengelernt haben, fühlen sich in Wasser durch das schwerelose Gefühl, oft unwohl- nicht sicher. Ich habe fast den Eindruck, dass ein Kind sich an den zu schnellen oder andersartigen Geburtsvorgang zurückerinnert fühlt- es drückt seinen Unmut aus. Es möchte berichten, wie es ihm ergangen ist; wenn es weint.
Daher kann es immer helfen, Wasser mit einer gewissen Begrenzung/ dem Halt als Sicherheit zu kombinieren. Ein Kleidungsstück ist der Beginn; bei den kleinsten kann es auch eine Mullwindel oder das Baden im Badeeinmer sein.
Oder eben die Badesituation so zu gestalten, dass Dein Sohn zB. in einer trockenen Wanne sitzt und das Wasser dann nach und nach einlaufen kann. Gib über die Brause einen Waschhandschuh und lasse das Wasser quasi fast unbemerkt einlaufen. Schau, ob sich dann eine andere Stimmung bei Deinem Kind zeigt.
Bis bald und liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 06.01.2019