Gut informiert in die Stillzeit

Stillende Mutter

© Adobe Stock, HillLander

Stillen ist die natürlichste Sache der Welt - es ist aber nicht die einfachste Sache. Denn ganz problemlos läuft das mit dem Stillen bei den meisten Müttern nicht. 

Frauen, die gut informiert in die ersten Tage und Wochen mit ihrem Baby gehen, bewältigen die Schwierigkeiten beim Stillen meistens besser. Sie brauchen gewiss keinen "Still-Führerschein" um mit Ihrem Baby eine gute Stillbeziehung aufzubauen. Es gibt jedoch Sicherheit, sich vorab mit einigen Fakten vertraut zu machen:

Colostrum - die Vormilch

Der mütterliche Körper produziert immer genau die Milch, die das Baby gerade am meisten benötigt und am besten verträgt. In den ersten Tagen nach der Geburt ist es das sogenannte Kolostrum. Diese Vormilch ist gelblich, etwas dickflüssig und enthält jede Menge Antikörper, wichtige Enzyme und Hormone, die das Baby vor Krankheiten schützt und sein Wachstum fördern. Wenige Tage später, beginnt der Körper mit der Produktion der reifen Frauenmilch, die das Baby gut sättigt.

Milcheinschuss erst Tage nach der Geburt

Den eigentlichen Milcheinschuss bekommen die meisten Frauen nicht sofort nach der Geburt sondern erst zwei bis vier Tage danach. Es ist also ganz normal, dass das Baby bereits auf der Welt ist, die Milch aber noch nicht richtig fließt.

Das Baby häufig zum Stillen anlegen

Damit der Milchfluss nach der Geburt in Gang kommt, sollte das Baby möglichst oft angelegt werden. Durch den natürlichen Reiz des Saugens wird das Milchbildungshormon Prolaktin bei der Mutter ausgeschüttet. Somit fördert das Baby beim Anlegen die Milchproduktion selbst am besten - auch wenn scheinbar keine Milch aus der Brust kommt. Besonders Mütter, die einen Kaiserschnitt hatten, sollten intensiv ihr Baby anlegen, weil die wichtigen Milchbildungshormone wie Prolaktin und Oxytocin nach Kaiserschnitt meist in niedrigerer Konzentration im Körper vorhanden sind.

Schmerzen durch Milcheinschuss

Wenn die Milch kommt, kann das schmerzhaft werden. Manche Frauen produzieren so viel Milch, dass die Brust spannt und schmerzt. Andere Frauen merken von dem Milcheinschuss fast gar nichts. Bei Frauen, die sehr viel Milch haben, wird das Baby die Milch nicht ganz leer trinken. Damit die Milch sich in der Brust nicht staut und zu einer schmerzhaften Brustentzündung führt, muss sie abgepumpt oder ausgestrichen werden.

Geduld beim Stillen

Haben Sie mit sich und dem Baby Geduld: Stillen dauert seine Zeit und Neugeborene trinken langsam und schlafen beim Trinken auch mal ein. Viel Zeit zwischen den Stillmahlzeiten bleibt Ihnen in den ersten Tagen nicht.

Bis sich die Milchmenge auf das richtige Maß eingependelt hat, dauert es ein paar Wochen. Nicht umsonst spricht man von einer "Stillbeziehung" - und wie jede andere Beziehung auch, muss auch diese Stillbeziehung erst wachsen.

Hebammen beraten zum Thema Stillen

Besprechen Sie mit Ihrer Nachsorgehebamme alle Fragen, die Sie zum Stillen haben. Auch die Hebammen in den Geburtsvorbereitungskursen geben hierzu Auskunft. Manche Familien- und Hebammenzentren sowie Kliniken bieten auch Still-Vorbereitungstreffen an. Erkundigen Sie sich nach Stilltreffs und tauschen sie sich mit anderen Müttern in Foren aus.

Tipp: Falls Sie die Auswahl zwischen mehreren Geburtskliniken haben, fragen Sie nach, wie dort jeweils das Stillen unterstützt wird. Es lohnt sich auch zu fragen, wie das Stillen nach einem Kaiserschnitt gefördert wird.

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Kliniken, die sich der WHO/UNICEF-Initiative "Babyfreundliches Krankenhaus" angeschlossen haben. Diese Krankenhäuser haben sich verpflichtet, das Stillen gemäß den von WHO/UNICEF empfohlenen Regeln besonders zu unterstützen.
Weitere Informationen dazu gibt es auch hier: Was zeichnet ein Babyfreundliches Krankenhaus aus?

Zuletzt überarbeitet: Juli 2019

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.