Zu viel "trinken" (essen)? Stillen/Pille

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Zu viel "trinken" (essen)? Stillen/Pille

Guten Morgen, ich hab da...mal wieder...Fragen ;-) und bin so froh, dass es sie hier gibt! DANKE :-D Meine erste Frage: mein kleiner Louis (6 Wochen) fordert die Brust zur Zeit häufig! Kann es passieren, dass er zu viel trinkt (ißt)...und dadurch zu schwer wird? Klingt vielleicht blöd ;-) aber das interessiert mich halt. Die 2.Frage...ich muss bald zu meinem Frauenarzt. Und da wird es ja...unteranderem...um Verhütung gehen. Darf man dann wieder die Pille nehmen? Ich hab gelesen, dass es nur eine gibt die man nehmen darf, wenn man stillt. Ist die dann wirklich unbedenklich? Lieben DANK im vorraus...

von dallidalli4 am 24.04.2012, 08:06



Antwort auf: Zu viel "trinken" (essen)? Stillen/Pille

Liebe dallidalli4, keine Bange, dein Louis wird durch häufigeres Stillen nicht zu dick werden, aber er regt deine Milchbildung an, so dass sie seinem gesteigerten Bedarf angepasst wird. Das ist normal und passiert alle paar Wochen wieder, wenn er einen Wachstumsschub hat. Was die hormonelle Verhütung betrifft: die Antibabypille ist in der Stillzeit nicht generell kontraindiziert, es gibt durchaus auch Kombinationspräparate, die in der Stillzeit verwendet werden können. Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Gestagene (Norethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini- oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben - wenn überhaupt - nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot-Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996). ... Bei täglicher Einnahme von 0,05 mg ist Ethinylestradiol in der Muttermilch nicht nachweisbar. ... Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. Dies wurde für "Pillen" mit Desogestrel (in Cerazette), Megestrol (Megestat), Norethisteronacetat, Noretynodrel und Norgestrel nachgewiesen. ... Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." Auch die Drei-Monatsspritze kann in der Stillzeit angewendet werden. Für den NuvaRing gibt es noch keine Untersuchungen für die Stillzeit, der Hersteller rät davon ab. Es gibt übrigens auch eine Methode, mittels Stillen zu Verhüten, sie heißt LAM (für Laktations-Amenorhoe-Methode). Stillen als empfängnisverhütende Maßnahme funktioniert nur, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: 1. Die Monatsblutung hat noch nicht wieder eingesetzt (keine vaginalen Blutungen nach dem 56. Tag nach der Geburt) und 2. Es wird weder regelmäßig zugefüttert, noch wird ein längerer Zeitabstand als vier Stunden während des Tages und sechs Stunden während der Nacht zwischen zwei Stillmahlzeiten eingehalten (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der darauf folgenden Mahlzeit gerechnet) und 3. das ist Baby jünger als sechs Monate. Die Laktations-Amenorrhöe-Methode (LAM) zur Empfängnisverhütung wurde am Institut für Reproduktive Gesundheit an der Universität von Georgetown (1994) entwickelt. Dass LAM einen 98prozentigen Schutz vor Schwangerschaft während der ersten sechs Monate postpartum bietet, wurde seither ausgiebig getestet und die Wirksamkeit dieser Methode hat sich weltweit bestätigt. Gemäß den Richtlinien zur LAM hat eine Mutter eine Chance von weniger als zwei Prozent schwanger zu werden, wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Sobald aber nur einer dieser Punkte nicht mehr erfüllt ist, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine neue Schwangerschaft. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 24.04.2012



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