Hallo,
in letzter Zeit muß ich oft eure Hilfe in Anspruch nehmen weil ich mich sowohl von meiner Ärztin, als auch von meiner Familie im Bezug aufs Stillen ziemlich allein gelassen fühle!
Ich muß vorweg sagen, dass es für mich sehr schlimm wäre wenn ich abstillen müsste und ich möchte das auch nur im äußersten Notfall tun werde. Allerdings stelle ich mir auch die Frage ob ich da zu egoistisch bin und dem kleinen Körper meines Sohnes zuviel zumute!
Vor allem nachdem mich meine Ärztin bezüglich Resistenzen sehr ängstlich gemacht hat. Sie hatte mir schon bei der ersten Behandlung mit Cefaclor zum abstillen geraten, was ich aber in Absprache mit meiner Hebamme und meinem Frauenarzt nicht gemacht habe!
Ich musste unter der Geburt Antibiotika bekommen wegen Streptokokkeninfektion das war Amoxicillicin. Vor 2 Wochen hatte ich eine Blasenentzündung die mit Cefaclor behandelt wurde und anschließend musste ich wegen einer Angina und Stirnhölenentzündung nochmals Amoxicillicin bekommen.
Leider sieht es jetzt so aus als müsste ich auf Grund einer erneuten Angina wieder Antibiotika bekommen und ich hadere sehr mit mir ob ich das meinem Sohn nochmals zumuten kann/will.
Wir haben es schon mehrfach mit der Flasche versucht aber die verweigert er total und er nimmt nicht mal einen Schnuller. Er ist absolutes Stillkind...
Sorry dass es so lange geworden ist.
Ganz liebe Grüße
Manuela mit Benjamin (4 Monate)
Mitglied inaktiv - 11.02.2010, 18:07
Antwort auf:
Wie oft Antibiotika in der Stillzeit ist vertretbar? wg. Resistenz o. ä.
Liebe Manuela,
die Theorie, dass sich beim Kind Resistenzen entwickeln könnten, wenn die Mutter Anitibiotika einnimmt, ist bis heute nicht bewiesen.
Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006:
Antibiotika allgemein
Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht.
In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert:
Beeinflussung der Darmflora (ggf. "dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall),
Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten,
Entwicklung resistenter Keime,
Sensibilisierung.
Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993).
Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich die Hausärztin in Berlin bei der Embryonaltoxikologie erkundigt (Tel.: 030-30308111) oder dass Du dir eine zweite ärztliche Meinung eines stillerfahrenen Arztes einholst.
Ich freue mich, dass ich dir das schreiben kann :-).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.02.2010