Hallo,
ich habe mein Kind (3 Monate) immer gerne gestillt, nur leider wurde meine Milch weniger und hatte beidseitig zusammen nur noch 20 ml. Durch fleißiges pumpen, viel trinken und innere Ruhe habe ich meine Milchproduktion wieder anregen können und habe zum Stillen mehr als genug. Nun möchte mein Kind tagsüber nicht an die Brust, macht sich steif und brüllt. Sie geht nur noch an die Flasche, außer Nachts, da kann ich sie ohne Probleme stillen. Kann ich mein Kind auch wieder tagsüber an die Brust gewöhnen? Und wenn ja wie. Oder sollte ich es lieber lassen, da sie sich so sehr wehrt und das Stillen wirklich nur noch auf Nachts beschrenkt lassen?
Liebe Grüße und ein gesundes, neues Jahr.
von
AbbyLynn
am 02.01.2012, 22:29
Antwort auf:
Wie bekomme ich mein Kind wieder an die Brust?
LIebe AbbyLynn,
du hast vermutlich durch Abpumpen nachgeschaut, wie viel Milch du hast? Und dabei vielleicht nicht gewusst, dass Pumpen keinen verlässlichen Rückschluss auf die TATSÄCHLICH vorhandene Milchmenge zulässt, die ein Baby beim Stillen erhalten kann.
Jetzt hat sich dein Kind an das trinken aus der Flasche gewöhnt, das ja ganz anders ist als an der Brust. Es spricht nichts dagegen, sie nur nachts anzulegen, wenn das problemlos klappt, aber du kannst auch daran arbeiten, dass sie wieder zurück zur Brust findet.
Du solltest dazu auf jeden Fall die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort suchen, die dich ganz nah begleiten kann. Im Internet findest du Stillberaterinnen unter http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Wichtig ist auf jeden Fall, keinen "Stillstress" zu erzeugen. Du KANNST dein Kind nicht zum Stillen zwingen. Aber intensiver Hautkontakt kann dazu führen, dass dein Kind ganz von allein zurück zur Brust findet (du kannst ein paar Kuscheltage in deinem Bett einlegen mit der kleinen Maus, während denen ihr beide zumindest die Oberkörper nackt habt. Seid ganz viel zusammen und genießt die körperliche Nähe) . Biete die Brust gezielt nur an, solange der Hunger noch nicht wirklich groß ist und die Geduld deines Kindes entsprechend größer.
Wenn sie dann andockt, könnte Wechselstillen helfen. Es hilft, das Interesse des Kindes an der Brust aufrecht zu erhalten. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Gleichzeitig solltest du möglichst wenig Flasche geben. Eher mit dem Löffel oder einem Becherchen die Milch geben, und auch keinen Schnuller anbieten, so dass alles Nuckeln und Saugen ausschließlich an der Brust passiert.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 02.01.2012