Guten Tag.
Meine Freundin stillt, hat aber zu wenig Milch und füttert daher zu. Ich habe Milch im Überfluss und würde gerne Milch an das Kind der Freundin abgeben (Beidseitiges Einverständnis ist da).
Wenn mein Kind auf einer Seite saugt, läuft es auf der anderen wie aus einem Wasserhahn. Ich fange es in Milchschälchen auf und friere es in abgekochten Gläschen tageweise ein. Mein Kind ist 2 Monate älter.
Was müssen wir, sowohl meine Freundin als auch ich, beachten, wenn wir die Milch für das andere Kind zum Essen geben wollen?
Herzlichen Dank für die Antwort
von
Ju-Mamama
am 05.02.2020, 12:40
Antwort auf:
Was muss ich beachten, wenn ich Milch an das Kind einer Freundin weitergebe?
Liebe Ju-Mamama,
das Ammenstillen war in vergangenen Zeiten eine gängige Praxis und hat sicher vielen Babys das Leben gerettet als es noch keine hochwertige künstliche Säuglingsnahrung gab. Auch heute noch listet die WHO gespendete Frauenmilch vor künstlicher Säuglingsnahrung auf, wenn es um die optimale Ernährung eines Babys geht. Doch es gibt einige Dinge, die Du und deine Freundin bedenken sollten:
• deine Freundin muss ganz sicher sein, dass sie es emotional verkraftet, dass eine andere Frau ihr Baby ernährt. Es mag rational betrachtet absolut unproblematisch sein, doch die Psyche einer Mutter spielt eine große Rolle und unsere Gefühle sind nicht vom Verstand steuerbar.
• es gibt zwar nur wenige Krankheiten, die über die Muttermilch übertragbar sind, doch es gibt bestimmte Risiken. So kann zum Beispiel der Zytomegalie Virus (CMV) durch das Stillen übertragen werden. Für das eigene voll ausgetragene Baby einer CMV positiven Mutter ist dies kein
Problem, für ein fremdes Baby, dessen Mutter CMV negativ ist, kann es ein Problem werden. HTLV I (Human T Cell Leucaemia Virus) ist ein anderer Virus, der in dieser Hinsicht problematisch sein kann, ebenso HIV. Aus diesem Grund wird Spendermilch für ein fremdes Baby in den Milchbanken pasteurisiert.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.02.2020