Was mache ich wenn mein Sohn auch wieder an die Brust möchte?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Was mache ich wenn mein Sohn auch wieder an die Brust möchte?

liebe biggi du hast mir schon so oft geholfen, jetzt brauch ich nochmal deinen rat… mein sohn kim (wird anfang september 3 jahre) hatte sich mit etwa 30 monaten nach einem krankenhausaufenthalt im märz quasi selbst abgestillt, braucht aber noch nucki und vollmilchfläschchen. jetzt bin ich wieder schwanger, unsere tochter kommt anfang dezember zur welt. wir freuen uns alle sehr…. seit längerem hat kim vor ein paar tagen mal wieder gesagt, dass er nuckeln will (an der brust). ich hab gesagt, es ist keine milch mehr in der brust. damit war er zufrieden. im moment will er selbst auch oft noch "kleines baby" sein (das sind seine worte). in anderen situationen ist er dann aber auch wieder gerne "schon groß". meine angst ist jetzt, dass er auch wieder an die brust will, wenn das baby da ist… da er aber jetzt schon so lange abgestillt ist, möchte ich damit eigentlich nicht wieder anfangen. ich will aber andererseits auch eifersucht auf die kleine verhindern und traue mir selbst nicht ganz über den weg, dass ich kim die brust im falle des falles wirklich verweigern kann. hast du einen tipp für mich?? vielen dank und liebe grüße corinna

von Kim2008 am 22.08.2011, 17:30



Antwort auf: Was mache ich wenn mein Sohn auch wieder an die Brust möchte?

Liebe Corinna, dieser Wunsch ist völlig normal und ich würde das Kind sogar einmal probieren lassen. Meist ist es nämlich so, dass ein großes Kind gar nicht mehr richtig trinken KANN und schon zufrieden ist, wenn es probieren darf ;-). Fang vielleicht vier bis sechs Wochen vor der zu erwartenden Geburt an, deinen Großen darauf vorzubereiten, dass bald ein Geschwisterchen kommt. Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein ganz neues Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6) oder auch über den Stillshop hier auf der Seite. Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wenn Du mit beiden Kindern unterwegs bist, sind die Kombination Buggy (großes Kind und/oder Einkäufe) und Tragetuch (Baby) optimal. Ich wünsche eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.08.2011



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