Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 3 Monate alt geworden. Anfangs voll gestillt musste ich immer mehr zufüttern, da er nicht genug zunahm (1-2 Flaschen am Tag nach dem stillen. Er ging zwar immer gut an die Brust, saugte aber nur anfangs stark und schlief schnell ein. Habe oft vergeblich versucht ihn zum weitertrinken zu bewegen und er schien dann auch satt und zufrieden! Das hat naturlich die Milchproduktion schlecht angeregt. Habe ihn häufig versucht anzulegen. War aber von Anfang an sehr gestresst wegen Tod meines Vaters in der SS, Problemen mit meinem Mann und meiner 3jährigen Tochter im Trotzalter. Nach dem 1. Monat dann hatte er einen Infekt der Atemwege und trank noch schlechter. War dann beim Kinderarzt und wurde mit ihm ins Krankenhaus eingewiesen. Er sei dehydriert gewesen, das geht wohl sehr schnell. Vor meinem Kinderarztbesuch war die Hebamme noch da und hatte nicht diesen Eindruck! Er hatte aber etwas abgenommen. Das ganze hat mich körperlich und seelisch sehr gestresst und ab dann hatte ich noch weniger Milch! Seid diesem Zeitpunkt füttere ich nach jedem stillen zu. Manchmal mache ich Stillprobe und stelle fest dass er ca. 70-90 ml trinkt. Ungefähr das gleiche dann noch aus der Flasche.
Kann es noch möglich sein in dieser Situation die Milchmenge so zu steigern damit ich voll stillen kann? Oder ist das nur in den ersten Tagen möglich?
Nehme auch Bockshornklee und hatte eine zeitlang domperidon genommen.
Bringt denn das teilstillen überhaupt etwas? Ich frage auch in Bezug auf das Alter. Wie lange hat stillen einen nennenswerten Vorteil? Beides zusammen ist halt sehr zeitaufwendig da mein Sohn nach wie vor lange braucht zum trinken. Er entleert die Brust oft dann auch nicht.
Lg und vielen Dank vorab!
von
naddl27
am 28.06.2012, 10:38
Antwort auf:
Voll stillen noch möglich?
Liebe naddl27,
jeder Tropfen Muttermilch ist kostbar und ein Gewinn für Ihr Kind!
Sie geben Ihrem Baby auch mit nur mehr einer oder zwei Stillmahlzeiten nicht nur Antikörper, sondern hochwertige Nahrung, Wärme, Nähe und Geborgenheit. Lassen Sie sich nicht von irgendjemandem zum vollständigen Abstillen überreden, wenn Sie gerne weiter stillen wollen.
Das grundlegende Vorgehen bei einer elaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin.
Vielleicht wenden Sie sich auch (noch) einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und besprechen mit ihr in einem persönlichen Gespräch, welche Möglichkeiten es gibt, Ihre Milchmenge doch noch zu steigern. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Dazu brauche ich lediglich Ihren Wohnort mit Postleitzahl.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 28.06.2012